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07.16
14:40

Korruption in Ägypten: 4 % Weizen nicht auffindbar

Eine von der Regierung in Kairo eingesetzte Untersuchungskommission hat herausgefunden, dass 4 % von den fünf Mio. Tonnen am lokalen Markt bezogenen Weizenlieferungen nicht in den staatlichen Silos auffindbar sind.
Der Versorgungsminister Khaled Hanafi sagte, er habe diesen mutmaßlichen Betrug politisch nicht zu verantworten. Seit einem Monat verfolgt die eingesetzte Untersuchungskommission Korruptionsvorwürfe in Bezug auf Weizenlieferungen, die nur auf dem Papier nicht aber physisch auffindbar sind.
Ein Zwischenbericht sagt aus, dass 4 % des subventionierten Weizens aus der lokalen Landwirtschaft, fehlen. Außerdem beklagen private Anbieter, die ihren Weizen auch an die Regierungssilos liefern müssen, dass für sie keine Lagerkapazitäten verfügbar seinen.
Das US-Unternehmen Blumberg Grains war von der ägyptischen Regierung beauftragt worden, in zwei Teillieferungen Lager- und Umschlagslogistik zu liefern, damit der immer wieder beklagte Subventionsbetrug eingedämmt werden kann. Die Silos der ersten Phase wurden zwar fristgerecht geliefert, aber mangels Stromversorgung bisher noch nicht in Betrieb genommen. Eine zweite Ausbaustufe des Lagerprogramms der ägyptischen Holding wurde jetzt auf Eis gelegt, da es technisch und finanziell nicht umgesetzt werden kann.
Hanafi bekräftigte aber gegenüber der Presse, dass für die nächste Interventionsperiode in 2017 Reformen im Beschaffungssystem nötig werden. Ägypten setzt einmal im Jahr einen Mindestpreis für lokal produzierten Weizen fest, damit ein Mindestmaß an Eigenversorgung bleibt. Bisher hat es aber immer wieder Korruptionsvorwürfe und Betrug gegeben, da es große Preisunterschiede zum Weltmarktpreis gibt.
Die Zahlen über Weizenvorräte in Ägypten sind nicht glaubwürdig. Beobachter gehen davon aus, dass das Land deutlich mehr Weizen vom Weltmarkt benötigt aber dafür nicht genügend Dollar-Reserven hat. Der Versorgungsminister beteuert, dass Ägypten bis Januar 2017 genügend Weizen eingekauft habe.

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