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05.18
16:50

Lanworth Global Crop Outlook Summer 2018 – Auszug: Die Europäische Union

Gibt es Wetterrisiken für Weizen und Rapssaat in der EU?
In der Europäischen Union waren die Bedingungen der letzten beiden Jahre für die Weizen- und Rapssaatproduktion nicht ideal. Die Getreidebestände litten unter heftigen Niederschlägen oder Trockenheit begleitet von Hitzewellen.
In der aktuellen Saison wird von keinen größeren Auswinterungsschäden berichtet. Wenn die benötigten Niederschlagsmengen im Frühjahr und im Frühsommer fallen, ist eine durchschnittliche Weizenernte von 156 Mio. Tonnen und eine durchschnittliche Rapssaaternte von 22,7 Mio. Tonnen zu erwarten. Bei ungünstigen Bedingungen, also Spätfrost im Frühjahr während der Rapsblüte und Trockenheit im Frühjahr und im Sommer könnte die Ernte mit 138 Mio. Tonnen bzw. 19,6 Mio. Tonnen auch deutlich kleiner ausfallen. Optimale Bedingungen hingegen könnten das Ergebnis allerdings auch noch auf 162 Mio. Tonnen Weizen und 24 Mio. Tonnen Rapssaat heben.
Höhere Preise und die gestiegene Nachfrage nach Rapssaat hat in diesem Jahr wahrscheinlich einen Anstieg der Winterraps-Anbaufläche zur Folge. Lokal unvorteilhafte Wetterbedingungen in Europa (besonders in Deutschland und in Polen) hielten die Landwirte jedoch davon ab, alle für die Aussaat geplanten Flächen zu bestellen. Niedrige Gerste-Preise werden einen Rückgang der Anbaufläche und eine Umwidmung auf profitablere Früchte zur Folge haben.
In Frankreich, dem größten Weizen- und Rapssaatproduzenten der EU, ging die Wintergetreideaussaat durchschnittlich flott voran. Allgemein trockene Bedingungen waren vorteilhaft für eine gleichmäßige Pflanzgeschwindigkeit und für die Entwicklung der Pflanzen. Vor dem Eintritt in die Winterruhe konnten sich die Pflanzen gut entwickeln und die Auswinterungsschäden waren gering.
In Deutschland, dem zweitgrößten Weizen- und Rapssaatproduzenten der EU, hatten heftige Herbst-Niederschläge im Norden sehr nasse Böden zur Folge. Die Aussaat konnte nicht auf allen geplanten Standorten erfolgen. Der NDVI ist meist über dem Normalwert, aber in Anbetracht der Rekord-Bodenfeuchtigkeit in den nördlichen Gebieten könnte Getreide hier mehr Schädlingen und Krankheitseinwirkung ausgesetzt sein.
Getreideproduktion in Osteuropa
Im Gegensatz zu Deutschland und Polen haben die Regionen in Südeuropa mit einen großen Feuchtigkeitsdefizit zu kämpfen, nachdem im letzten Sommer eine schwere Trockenheit herrschte. In diesen Regionen sind weitere Niederschläge wichtig für eine gute Entwicklung der Bestände. Im letzten Jahrzehnt stiegen die Erträge in Osteuropa durchschnittlich um 15-25% über alle Länder. Die größte Entwicklung war in Rumänien zu beobachten. Dort stiegen die Erträge jährlich um 5%. Weizenerträge von 4,14 Tonnen pro Hektar im Vermarktungsjahr 2018/19 sind zu erwarten. Bei günstigem Wetter könnten auch noch höhere Erträge erzielt werden. In Polen, Ungarn, Tschechien und Bulgarien liegen die Ertragsschätzungen beim Weizen bei 4,75-6,35 Tonnen pro Hektar. Beim Rest Europas werden relativ stabile bis leicht steigende Erträge erwartet. In der EU-28 liegt die Schätzung der Weizenerträge bei 5,89 Tonnen pro Hektar (Weichweizen: 6,15 Tonne pro Hektar, Durum: 3,63 Tonnen pro Hektar) und die Rapssaaterträge bei 3,38 Tonnen pro Hektar.
Langfristig erwarten die Verfasser des Berichts die Gefahr von heißem und trockenem Wetter im Frühjahr in Südeuropa, das auch Einfluss auf die Ernteregionen im Süden Frankreichs haben könnte.
Quelle: HANSA Terminhandel /
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