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05.18
15:00

Lanworth Global Crop Outlook Summer 2018 – Auszug Schwarzmeer-Region

Wird die Schwarzmeer-Region den Weizen-Markt im Vermarktungsjahr 2018/19 erneut überraschen?
In den vergangenen Jahren haben Russland und die Ukraine bei der Getreideproduktion einen Rekord nach dem anderen erzielt. Was ist der Grund für den enormen Anstieg der Getreideproduktion. Sind weitere Steigerungen zu erwarten?
Seit den späten 1990er Jahren begann in der Ukraine und in Russland der kontinuierliche Aufwärtstrend bei den Erträgen. Heute gehören beide Länder zu den größten Getreideexporteuren weltweit. Russland hält aktuell den Titel des weltgrößten Exporteurs. In der Saison 2017/18 produzierte Russland 85 Mio. Tonnen Weizen, die Ukraine produzierte 27 Mio. Tonnen Weizen.
Die Hauptgründe für die rasante Entwicklung sind größere Investitionen im Agrar-Bereich, Land-Privatisierung, die Gründung sogenannter Agrar-Holdings mit dem Ergebnis größerer Investitionen in Technik, besseres Saatgut sowie effizienterer Pflanzenschutz, Düngung und Bewässerung. Zusätzlich hatte man aber auch das Glück mit gutem Wetter zur rechten Zeit.
Die ukrainische Wirtschaft und der Agrarsektor haben sich nach 2014 stabilisiert, was zu mehr Investitionen im Getreideanbau führte. Jetzt wächst die Landwirtschaft zum führenden Sektor der ukrainischen Wirtschaft, besonders hinsichtlich der Exporte. Die engere Zusammenarbeit mit der EU und eine effektivere Gesetzgebung machen die Ukraine interessanter für Investoren aus dem In- und Ausland. Gleichzeitig ist die Entwicklung des Agrarsektors durch den Staat aufgrund des Mangels staatlicher Mittel begrenzt. Außerdem leidet die Landwirtschaft in der Ukraine unter ausbleibenden langfristigen Finanzierungen. Das Agrarland-Moratorium hemmt die wirtschaftliche Entwicklung. Nach der ukrainischen Unabhängigkeit 1991 wurden rund 27 Millionen Hektar Agrarland privatisiert und an fast sieben Millionen Beschäftigte der ehemaligen Agrar-Staatsbetriebe, übereignet. Eine vollständige Ausübung des Eigentumsrechts ist jedoch weiterhin nicht möglich – das entsprechende Moratorium über den Landkauf wird regelmäßig verlängert. Die landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten daher nahezu ausschließlich auf gepachtetem Land.
Trotz dieser Herausforderungen und aufgrund der Verbesserung der landwirtschaftlichen Technologien, besserer Inputs (wie Saatgut und Dünger), guter Wetterbedingungen während der Aussaat, dem milden Winter und dem bisher kalten Frühjahr erwartet die Ukraine Erträge auf nationaler Ebene von 4,05 Tonnen pro Hektar für 2018/19. Vorerst und unter normalen Wetterbedingungen im Frühjahr und im Sommer scheint es, dass die Ukraine den Markt noch einmal überraschen könnte.
Die Rekordweizenernte des letzten Jahres in Russland, das größere Exportpotential, bessere Technologien in der Landwirtschaft und ein relativ stabiler Wechselkurs zwischen ausländischen Währungen und dem russischen Rubel bedeuten hohe Bruttoeinnahmen für Weizen. Unter Berücksichtigung der Anbautrends, Roherträgen, Aussaat-Bedingungen im Herbst, der milde Winter und unter der Annahme eines guter Wetterbedingungen im Frühjahr und im Sommer kann die Produktion mit dem Rekord des letzten Jahres mithalten und 84,3 Mio. Tonnen erreichen. Die Erträge auf nationaler Ebene in Russland werden auf 2,7 Tonnen pro Hektar geschätzt. Darin enthalten sind Erträge beim Winterweizen von 3,87 Tonnen pro Hektar. Sollten die Wetterbedingungen sich optimal entwickeln, könnten auch Erträge von 3,2 Tonnen pro Hektar erzielt werden. Solch ein Ertrag wäre ein weiterer Rekord.
Quelle und Grafik: Reuters
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