Anhaltende Niederschläge in der Erntezeit haben zu einer Last-Minute-Reduzierung der Prognose der EU Rapssaat-Ernte geführt.
Ungünstige Bedingungen durch zu viel Regen, zu wenig Sonnenstunden und Krankheitsdruck in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Polen veranlassten Analysten, die Ernteschätzungen in quasi letzter Minute zu reduzieren. Die genannten Nationen sind die 4 größten Produzenten von Rapssaat in der Europäischen Union.
Die französische Rapssaat-Ernte ist im Norden des Landes seit Ende Juli zum Stehen gekommen. Die Erträge sind enttäuschend, jedoch nicht so katastrophal wie der Erträge in der Weizenernte. ODA schätzt die französische Rapssaaternte mit 4,4 Mio. Tonnen um 17% niedriger ein, als die Vorjahresernte. Strategie Grains reduzierte seine Prognose zuletzt um 400.000 Tonnen auf 4,7 Mio. Tonnen.
Auch in Deutschland behindern anhaltende Niederschläge die Ernteaktivitäten. Hinzu kommen Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall, die die Pflanzen schwächen und die Qualitäten mindern.
In Großbritannien sind über 40% der Bestände geerntet. Die Erträge sind sehr unterschiedlich, sie werden von Analysten insgesamt um 10% niedriger eingeschätzt, als im Vorjahr. Händler schätzten die Rapssaaternte in Großbritannien auf 2,0 Mio. Tonnen (Vorjahr: 2,54 Mio. Tonnen). Die Anbaufläche für Raps sank nach Analystenschätzungen um10%. Zudem führe die Beschränkung des Einsatzes von Neonicotinoiden beim Pflanzenschutz zu Ertragsrückgängen.
Um 30% niedriger auf 2,2 Mio. Tonnen schätzt Sparks Polska die polnische Rapssaaternte. Aber auch ein Rückgang auf 2,0 bis 2,1 Mio. Tonnen sei nicht ausgeschlossen.