In Brasiliens größtem Maisanbaugebiet von Mato Grosso wird die zweite Maisernte bis zu 15 % kleiner ausfallen, weil es dort zu trocken ist. Das teilte gestern der Präsident des dortigen Bauernverbands gegenüber Reuters mit.
In Mato Grosso wird die zweite Maisernte (Safrinha) in diesem Jahr auf 25 Mio. Tonnen geschätzt. Die Trockenheit hat insbesondere im südlichen Landesteil zugeschlagen. Im Mittleren Teil von Mato Grosso wird die Ernte um 10 % kleiner ausfallen. Die Ernte beginnt dort in zirka 40 Tagen.
Mato Grosso erntete in 2017 aus der Safrinha-Ernte fast 29 Mio. Tonnen, da das Wetter für die Vegetation nahezu perfekt war. Der Bundesstaat erzeugt ungefähr 30 % der brasilianischen Maisernte.
Brasiliens Safrinha-Mais wird nach der Sojabohnenernte angebaut und erzeugt zirka 70 % der brasilianischen Maisernte, wovon eine große Menge exportiert wird. Damit ist Brasilien ein starker Konkurrent zu den USA, die der größte Anbieter am Weltmarkt sind.
In diesem Jahr verspätete sich die Aussaat der Sojabohnen, sodass auch die Ernte später begann. In der Folge wurde auch Mais später gesät, was das Risiko für Trockenheit erhöht.
Die Situation bringt die Farmer in Entscheidungsnöte, denn sie können ihre Ernte nicht im Voraus verkaufen, bis die Gefahr einer Missernte vorüber ist. In vielen Teilen von Brasilien, Argentinien und Paraguay zögern die Farmer mit dem Vorverkauf auch weil die Maispreise so niedrig sind.
Sollte die Erntemenge nicht so groß ausfallen, wie man vorab verkauft hat, drohen Ersatzkäufe mit der Verpflichtung, die preisliche Differenz ausgleichen zu müssen. Bis zum 4. Mai wurden erst 32 % der erwarteten Ernte angeboten. Im letzten Jahr waren es zu diesem Termin auch erst 29 %, aber es sind deutlich weniger, als im Fünf-Jahres-Mittel als 40 % vorverkauft waren.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /
