Eine weitreichende Reform des Finanzmarktes in Europa tritt am 3. Januar 2018 in Kraft. Eigentlich sollte das neue Regelwerk mit dem Namen MiFidII schon vor einem Jahr kommen, aufgrund der Komplexität wurde die Einführung aber verschoben.
Der Gesetzgeber richtet damit ihr Augenmerk auf das Innenleben von Aktien, Anleihen, Rohstoffe und den Derivatemarkt und beobachtet das Treiben der Banken, Anlageberater und Händler. Die Aufsicht verlangt Informationen über die Milliardenschweren Transaktionen der Finanzbranche.
Um den Anforderungen nach Transparenz nachzukommen, haben Banken und Handelshäuser mehrere Millionen Euro investiert. Ziel ist es, aus den Folgen der Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 Lehren zu ziehen, die Markttransparenz zu erhöhen sowie die Investoren zu schützen.
Das soll geschehen, indem alle Aktien-, Anleihen-, Rohstoff- und Derivate-Käufe in einen Datenpool gemeldet werden müssen, damit die Aufsichtsbehörde Handelsaktivitäten nachvollziehen kann, um Marktrisiken zu erkennen.
Die Aufsicht beklagt bereits, dass sie zu wenige Ressourcen hat, um sich durch den Wust an Daten durchzuarbeiten und früh möglichst eine drohende Krise zu entschärfen.
Obwohl die Einführung von MiFidII jetzt ein Jahr später kommt, haben bisher nur 11 von 28 EU-Staaten das Regelwerk in nationales Recht umgewandelt. Deutschland, Frankreich, Österreich, Dänemark und Großbritannien haben ihre Hausaufgaben gemacht.
Jetzt hoffen alle, dass es ab dem 3. Januar keine Probleme mit der Datenübertragung gibt. Ein Behördensprecher sagt zwar, dass es in Niemandes Interesse ist, Marktteilnehmer auszugrenzen. Nervös sind aber alle ein bisschen.
Für unsere Kunden war es nötig, der Aufsicht gegenüber zu erklären, dass der Handel mit Agrarderivaten für sie eine Nebentätigkeit darstellt und sie haben deshalb eine Ausnahmeregelung in Anspruch genommen. (Nebentätigkeitsausnahme)
Ab dem 3. Januar werden außerdem alle telefonischen Orders von uns aufgezeichnet und fälschungssicher für mindestens 10 Jahre gespeichert. Das Reporting in den Datenpool übernimmt für unsere Kunden die Saxo-Bank, sofern sie von ihren Kunden eine LEI-Nummer hat (LEI=Legal Entity Identifyer). Den größten Aufwand hatten die Banken. Die Saxo-Bank in Kopenhagen arbeitet bereits seit dem 1. Juli 2017 MiFidII-konform.
Ihr Team der HANSA Terminhandel GmbH