Europäische und amerikanische Weizenfutures stiegen am Freitag kräftig an, nachdem der russische Landwirtschaftsminister Nikolai Fyodorov einer parlamentarischen Kommission mitteilte, er werde alles tun, um Getreideexporte zu bändigen. Ein Embargo schloss er allerdings aus. Das Ziel der russischen Regierung ist es, die Inflation zu begrenzen. Großbäckereien wollen die Brotpreise um 10 % anheben.
Der letzte Handel des Matif-Weizenfuture EBMH5 war mit 189,00 €/Tonne um 4,75 € höher als am Vortag. Auch der SRW-Weizenfuture am CBoT legte kräftig zu, gab allerdings vor Handelsschluss einiges an Gewinnen wieder ab.
Die russische Exportpolitik hält die Terminmärkte seit Tagen in Atem. Exporteure haben ihre Preise reduziert, um Exporte zu beschleunigen, bevor die Regierung ihre Maßnahmen zur Exportbegrenzung umsetzen kann.
Der Ägyptentender vom Donnerstag zeigt, dass Russland seine Wettbewerbsfähigkeit wieder erlangt hat. Von den 180.000 Tonnen, die Ägypten gekauft hatte, kommen 120.000 Tonnen aus Russland und 60.000 Tonnen aus Frankreich. US-Weizen ist derzeit zu teuer. Der USDA-Bericht zeigte, dass sich die Welt-Endbestände weiter aufbauen.
Prämien für Weizen ab Hamburg sind in den letzten Tagen stark zurückgegangen. Standardweizen mit 12 % Protein lagen mit 9 bis 10 €/Tonnen über dem Januarfuture in Paris. März-Lieferungen haben eine Prämie von 12 €/Tonne. Damit sind die Offerten aus Hamburg am Weltmarkt weiterhin sehr wettbewerbsfähig. In dieser Woche wurden 30.000 Tonnen nach Conakry in Guinea verschifft, das ist eine außerordentliche Destination für deutschen Weizen.