Frankreich, eigentlich Europas größter Weizenproduzent und-exporteur, wird in den kommenden Tagen Weizen importieren. In der kommenden Woche wird ein Schiff 33.500 Tonnen bulgarischen Weizen nach Dünkirchen liefern und auch einige Ladungen mit britischem Weizen werden erwartet.
Es kommt sehr selten vor, dass Frankreich Weizen importiert und bulgarischer Weizen wurde zuletzt im Jahr 2010/11 als lediglich 11,5 Tonnen kamen. Aus Großbritannien wird eine Lieferung von 4.000 Tonnen schon in dieser Woche geliefert, zwei weitere Lieferungen mit je 3.000 Tonnen kommen dann noch in der kommenden Woche in Rouen an; das zeigen die Hafenregister.
Diese Vorgänge werden vom Markt sehr aufmerksam registriert. Man geht davon aus, dass aus Großbritannien in den kommenden Wochen rund 30.000 Tonnen kommen werden. Über die Lieferung aus Bulgarien wurde bereits im letzten Monat berichtet, als äußerst schwierige Erntebedingungen in Frankreich das französische Weizenangebot verhinderte und sehr günstige Preise im Osten Europas galten.
Händler meinen, dass diese ungewöhnlichen Importe nicht unmittelbar für den lokalen Konsum bestimmt sind, vielmehr könnten damit Terminkontrakte der Euronext im Septemberkontrakt physisch erfüllt werden. Andere Stimmen gehen davon aus, dass der bulgarische Weizen weiter in die USA exportiert wird, um frühe abgeschlossene Futterweizen-Lieferverpflichtungen zu erfüllen.
Ende August soll aus den Häfen Dünkirchen und Rouen ein Schiff mit Futterweizen für Empfänger in Wilmington an der Ostküste der USA beladen werden. Dieser Vertag wurde im Juli geschlossen.
Da das Angebot an Durum in Frankreich nach der missglückten Ernte sehr begrenzt ist, wird Frankreich wohl auch diese Weizensorte importieren müssen, um früher eingegangene Vertragsverpflichtungen erfüllen zu können. In der kommenden Woche ist in Rouen ein Schiff mit 18.000 Tonnen Durum aus Griechenland angekündigt. Von dort kamen bereits im Juli 7.000 Tonnen. Dieses Getreide wird von französischen Fabriken direkt verarbeitet.