Das australische Wetteramt BOM erwartet in den kommenden drei Monaten im ganzen Land überdurchschnittlich viel Niederschlag, der die Agrarproduktion steigern werde.
An der Ostküste und im Süden des Kontinents ist die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittlich hohe Niederschläge bei 80 %, so das BOM. Wenn das so eintreffen sollte, werde die Weizenernte sowie die Produktion von Fleisch, Zucker und Milch die bisherige Schätzung übertreffen. Weizen ist das bedeutendste Produkt für die australischen Agrarexporte.
Anfang Juni wurde die offizielle Schätzung auf ein Vier-Jahres-Hoch für den viert-größten Weizenexporteur der Welt angehoben. Man ging damals von 25,4 Mio. Tonnen Weizen aus. Private Schätzungen erwarten jetzt aber schon 5 % mehr.
Die beeindruckenden Zahlen dürften weiteren Druck auf die globalen Weizenpreise ausüben. Die Börsenkurse waren gestern auf ein Drei-Monats-Tief gesunken.
Die feuchten Wetterbedingungen könnten auch den Milcherzeugern zugute kommen, die wegen niedriger Auszahlungspreise in finanzieller Not sind. Letzte Woche wurde der Milchpreis noch einmal um 3 % gesenkt und die Farmer bringen immer mehr Kühe zum Schlachter. Regen käme den Weiden zugute und die Farmer müssten weniger Futter kaufen.
Geringere australischen Milchexporte kamen bereits den globalen Preisen für Milchprodukte zugute, die sich seit 2014 wegen der schwachen Nachfrage mehr als halbiert haben.