Chinas größter Schweinzüchter, die New Hope-Gruppe, erwartet, dass der Schweinebestand des Landes sich bis zum Jahr 2021 weitestgehend wieder auf dem Stand von vor dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASF) erholt haben wird. Dann würden auch die Preise wieder sinken, denn es haben sich branchenfremde Investoren im chinesischen Schweinemarkt engagiert.
Das für Schweine stets tödlich verlaufende ASF-Virus hat den Bestand der riesigen Chinesischen Schweineherde im letzten Jahr halbiert. Viele Fördermaßnahmen der Regierung sorgten dann dafür, dass die Bauern wieder Schweine aufstallten. Die Preise des in China beliebtesten Fleisches werden relativ hoch bleiben; das könnte sich aber mit einer größeren Inlandsproduktion ändern und dann unter die Produktionskosten sinken. Daran wirken auch neue Investoren aus der IT-Branche oder Immobilieninvestments mit, die ihr Geld jetzt in der Agrarbranche angelegt haben.
Diese Investoren haben viel Geld und investieren in der Regel sehr große Summen. Damit tragen sie zu einer raschen Fortentwicklung und Umstrukturierung des chinesischen Schweinemarktes bei. Das würde aber auch dazu beitragen, dass es zu einer Überproduktion kommen könnte.
Auch etablierte Schweineproduzenten haben reagiert und expandieren rasch. So verkaufte New Hope im Jahr 2019 3,6 Mio. Schweine und plant für 2021 15 Mio. und im Jahr 2022 sogar 25 Mio. Schweine p.a. In diesem Jahr werden von dem Konzern 8 Mio. Schweine geschlachtet. Die Produktionskosten liegen bei 11 Yuan/kg. Seit Februar seien die Preise für Schweinefleisch stetig gesunken und werden wohl bis zum Jahresende weiter sinken, weil die Produktion steigt und auch weitere Importe ins Land geholt werden.
Im November 2019 und Februar 2020, als die COVID-19-Pandemie in China ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, stiegen die Preise für Schweinfleisch im chinesischen Supermarkt auf fast 60 Yuan. Seither sind die Preise aber um 30% gesunken. Letzte Woche lagen sie bei unter 30 Yuan/kg, so niedrig, wie im Oktober 2019.
Einen schwache Konsumnachfrage drückt nun außerdem auf die Preise, da Schulen und Kantinen weiterhin geschlossen sind.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH