Der Verfall der Zuckerpreise besorgte auch der Nordzucker im laufenden Wirtschaftsjahr Verluste; allerdings seien die Finanzreserven des Unternehmens so groß, dass man die Krise in der Branche zur Expansion nutzen werde.
Die Europäische Union hat im September 2017 den Zuckermarkt liberalisiert und das Mindestpreissystem sowie Lieferquoten abgeschafft. Dadurch entstand am Weltmarkt ein enormer Zuckerüberschuss und die Preise sanken seit Anfang 2017 um ca. 40 %.
Einige europäische Zuckerfabriken mit schwacher Finanzausstattung müssen aufgeben oder sind auf der Suche nach Partnern. Das schafft für die Nordzucker Möglichkeiten, so Lars Gorissen, CEO der Nordzucker in einer Bilanzpressekonferenz.
Nordzucker erwartet für das laufende Wirtschaftsjahr, das am 1. März begann, einen Einbruch der Einnahmen. Der Wettbewerb in der Branche sei seit der Marktliberalisierung besonders stark geworden. Nun müsse man eine neue Balance finden, dazu gehöre auch die Gesundschrumpfung.
Die Preise für weißen Zucker sanken auf den tiefsten Stand seit neun Jahren, weil das weltweite Angebot die Nachfrage übersteigt. Nordzucker berichtet, dass man in 2017/18 (März 2017 bis Februar 2018) seine Verkäufe um 3 % gesteigert und 1,65 Mrd. Euro umgesetzt habe. Der Netto Überschuss sei auf 118 Mio. Euro von 99 Mio. Euro im Vorjahr gestiegen.
Der starke Einbruch bei den Zuckerpreisen hatte aber im Q4 einen negativen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Zurzeit brächten die Exporte Verluste ein, im Vordergrund stehe für Nordzucker aber die Expansion.
Die EU sei für Nordzucker weiterhin der wichtigste Zielmarkt, so Gorissen. Er will die Nordzucker nun aber eine weltweit operierende Firma umwandeln und auch Produktionsstätten in anderen Teilen der Welt erwerben.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /