Die Warteschlange von Schiffen, die in Brasilien Zucker laden wollen, ist derzeit 60 % kürzer als in der gleichen Zeit im Vorjahr aufgrund einer geringeren Produktion und einer verhaltenen ausländischen Nachfrage.
10 Schiffe waren in brasilianischen Häfen für die erste April-Woche angemeldet, um 393.500 Tonnen Zucker zu laden. Vor einem Jahr waren es 23 Schiffe, die 950.400 Tonnen Zucker aufnahmen.
Der Hauptgrund dafür ist für die Analysten die kleinere Zuckerproduktion Brasilien. Brasiliens Mühlen erzeugen zu Beginn der diesjährigen Zuckerrohrernte mehr Ethanol als im Vorjahr. Biotreibstoff zu produzieren ist aktuell lukrativer und die Zuckernachfrage ist schwach.
Die Zuckerrohrmüller halten sich derzeit vom Exportmarkt fern, da die Zuckerpreise wohl auch niedrig bleiben. Brasilien ist weltweit der größte Zuckerexporteur und bekommt seit letztem Jahr mehr Konkurrenz aus der Europäischen Union. Außerdem mindern höhere Importzölle in China seit letztem Jahr die Handelsspannen.
Brasiliens Zuckerrohr-Industrieverband Unica rechnet vor, dass China im vergangenen Jahr rund sechs Mio. Tonnen Zucker importierte in 2018 aufgrund dieser Restriktionen bisher nur 115.000 Tonnen einführte.
Seit Mai 2017 kassiert China einen Importzoll von insgesamt 95 %, sofern die Importquote von 1,94 Mio. Tonnen, die sich viele Lieferländer aufteilen, überschritten wird.
Die höhere Weißzuckerproduktion in Europa belastet ebenfalls die Preise und führt zu einer schwächeren Nachfrage.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /