Das französische Beratungsunternehmen ODA schätzt die 2016er Weichweizenproduktion in der EU jetzt auf 134 Mio. Tonnen. Das sind 17 Mio. Tonnen weniger als die Rekordernte 2015 hervorbrachte. Schuld an dem deutlichen Rückgang waren Starregenfälle im Mai und Juni sowie nur wenig Sonnenschein in weiten Teilen Frankreichs und anderen Teilen der Europäischen Union.
Die EU-Kommission war Ende Juni noch von 144,6 Mio. Tonnen ausgegangen, Strategie Grains schätzte damals 145,5 Mio. Tonnen.
Bisher gingen die Prognosen noch davon aus, dass die französische Getreideproduktion von dem Desaster am Stärksten betroffen war, ODA sieht aber ähnliche Problemlagen in den Benelux-Ländern, dem Süden Englands sowie dem Süden und dem Westen Deutschlands.
Auch die Qualität des Getreides sei ungewöhnlich. Nicht nur die Erträge seien schlecht, sondern auch das spezifische Gewicht ist meist zu niedrig. Andere Qualitätskriterien seinen dagegen sehr gut, sagte Didier Nedelec, der Geschäftsführer von ODA.
Frankreich werden 30,4 Mio. Tonnen Weizen ernten, im Vorjahr waren es noch 40,9 Mio. Tonnen. Möglicherweise müsse man die Prognose noch weiter auf 29,4 Mio. Tonnen senken, da in Nordfrankreich noch gedroschen wird. In jedem Fall ist das die kleinste Ernte seit mehr als zehn Jahren für Frankreich.
Auch die französische Gersten- und Rapsernte sei in diesem Jahr kleiner ausgefallen. Bei der Gerste kommt ODA auf 10,4 Mio. Tonnen (Vj.: 13 Mio. Tonnen und beim Raps auf 4,4 Mio. Tonnen (Vj.: 5,3 Mio. Tonnen.
Die französische Maisernte, die erst im Herbst eingebracht wird, schätzt ODA auf 13,3 Mio. Tonnen gegenüber 13,9 im Vorjahr. Das Fünf-Jahres-Mittel liegt bei 15,7 Mio. Tonnen.