Die Raps-Feldbestände in Teilen Europas und auch in Deutschland liefern ein dürftiges Bild. In der Ukraine sowie in anderen Teilen Südeuropas kann man dagegen mit einer weiteren guten Rapsernte rechnen. Das sind allerdings die einzigen bullischen Meldungen von diesem Markt.
Für die teils noch hohen Vorräte bei deutschen Landwirten zeigen Ölmühlen kaum noch Interesse, auch wenn die Preise noch so niedrig sind. Sie können mit der Verarbeitung von Sojabohnen mehr Geld verdienen und die Biodieselindustrie setzt kaum noch Rapsmethylester ein. Billige Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien bestimmen den Markt. Marktteilnehmer sind bei Rapssaat auch für die zweite Jahreshälfte pessimistisch. Ein wachsender Vermarktungsdruck für die alte Rapsernte dürfte die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage noch vergrößern und die Rapspreise weiter belasten.
Unter dem Eindruck von sinkenden Sojaschrotkursen an der CBoT sind in der zurückliegenden Woche die Forderungen für Sojaschrote und in der Folge auch für Rapsschrote gesunken. Für den promptem Bedarf der Mischfutterindustrie sind das gute Nachrichten, das lässt aber auch darauf hoffen, dass es weitere Preisnachlässe geben wird. Von dem knappen Angebot der Vorwoche ist jetzt keine Rede mehr.