Für den Frontmonat Mai beim Raps an der Euronext/Matif ging es gestern um 10,50 Euro südwärts auf einen Schlusskurs von 430,50 Euro/t. Damit setzt sich der Ausverkauf der Ölsaat fort. Seit Beginn der Jahres 2023 hat der Mai-Kontrakt damit 157 Euro je Tonne verloren. Wegen des milden Wetters und der ergiebigen Niederschläge in vielen europäischen Anbaugebieten rechnet der EU-Prognosedienst MARS in der ersten Schätzung für die kommende Ernte mit einem Flächenertrag von 3,29 dt/ha. Das sind 6 Prozent mehr als im fünfjährigen Durchschnitt, jedoch etwas weniger als im Jahr 2022 von den Feldern geholt wurde. Neben der guten Versorgungslage und den Aussichten für die kommende Ernte drückten gestern insgesamt bärisch Soja- und Pflanzenölnotierungen auf Raps und Canola.
Soja gab gestern ebenfalls deutlich nach. Die Kontrakte fielen zweistellig, insbesondere die Termine der kommenden Ernte gaben deutlich nach. Die gemeldeten Niederschläge in Argentinien sind ein Grund, aber auch nochmals erhöhte Schätzungen für Brasilien durch den dortigen Branchenverband Abiove trübten die Stimmung der Börsenteilnehmer ein. Laut Abiove sollen mittlerweile rund 50 Prozent der Flächen eingefahren sein was sich mit Schätzungen anderer Analysehäuser deckt. Das USDA wird heute die wöchentlichen Exportzahlen der letzten Woche veröffentlichen. Hohe Erwartungen haben die Marktteilnehmer an diese Zahlen nicht. Die Exporteuphorie wegen der hohen Mais-Orders durch China scheint am Sojamarkt verflogen zu sein.