Die Frühjahrsentwicklung der Rapsbestände in Deutschland war wegen der Wetterbedingungen regional sehr unterschiedlich. Der Kälteeinbruch im März/April veranlasste einige Bauern, ihre Flächen umzubrechen. Der sprunghafte Witterungsverlauf der letzten Wochen hat ebenfalls seine Spuren hinterlassen. Zuerst war es zu kalt und zu nass, dann kamen sommerliche Temperaturen von regional bis zu 30°C. Die Tage wurden länger, in den Nächten war es aber immer noch sehr kalt. Die Temperaturschwankungen innerhalb von 24 Stunden betrugen teils 20°C. Oberirdische Pflanzenteile haben sich zuletzt sehr schnell entwickelt, wegen der teils zu nassen und kalten Böden kommt die Nährstoffaufnahme aber nicht hinterher. Eine Knospenwelke ist die Folge. Unter diesen Umständen sind wohl kaum hohe Erträge zu erwarten.
Das Rapsangebot aus der alten Ernte hat zuletzt wieder zugenommen, da viele Landwirte ihre Läger für die neue Ernte räumen wollen. Die Nachfrage ist schwach, denn die Ölmühlen verarbeiten lieben Sojabohnen, weil damit mehr zu verdienen ist.
Sojaschrot aus Argentinien ist in der letzten Woche auf den höchsten Stand seit Juli 2016 gestiegen. Das kühlt das Kaufinteresse der Mischfutterbetriebe aber ab und sie interessieren sich jetzt mehr für Rapsschrot, das aber nur knapp verfügbar und um sieben Euro/Tonne gegenüber der Vorwoche teurer geworden ist.