China muss aktuell einen schwierigen Drahtseilakt überstehen. Einerseits will sich die Regierung in Peking gegenüber den USA zu umfangreichen Agrarimporten verpflichten, andererseits muss man die ländliche Bevölkerung bei Laune halten, die einen Preisverfall für ihre Produkte befürchtet, wenn der Markt mit Importen überflutet wird.
Der Verhandlungsführer der USA für das bilaterale Handelsabkommen mit Peking Robert Lighthizer sagte im Dezember, dass China in den kommenden beiden Jahren zusätzliche Agrarimporte aus den USA im Wert von 32 Mrd. USD vornehmen wird. Das wären rundweg 16 Mrd. USD pro Jahr mehr als im Jahr 2017.
Der stellvertretende Landwirtschaftsminister in China Han, der ebenfalls an den Verhandlungen beteiligt war, bestätigte, dass man mehr US-Weizen, Reis und Mais kaufen werde. Dazu sollen die Importquoten genutzt werden, die einen Einfuhrzoll von 1% haben. Diese Quoten werden aber für alle Lieferländer gelten und nicht nur für die USA.
Im Jahr 2017, also im Jahr vor dem Handelsstreit, bezog China aus den USA diese drei genannten Agrarrohstoffe im Wert von 534 Mio. USD. Am lokalen Markt spekulieren nun die Bauern, dass die Importe so stark steigen müssen, dass der lokale Markt zusammenbrechen würde.
Quelle
HANSA Terminhandel