Die Weizenfutures an der Pariser Terminbörse Euronext werden dieses Jahr mit einem Kursverlust beschließen. Die weltweite Versorgung mit Weizen ist riesengroß und Russland ist zum schärfsten Konkurrenten für Exporte aus der EU geworden. Ein fester Wechselkurs des Euros erschwerte die Ausfuhren maßgeblich.
Der Kurs des Frontmonats sinkt seit Jahresbeginn um gut 5 %. Am 30. Dezember 2016 notierte er 168 €/Tonne. Aktuell notiert der Frontmonat bei 159 €/Tonne.
Im Gegensatz dazu konnte sich der Kurs des CBoT-Weizens im Jahresvergleich um gut 5 % verbessern.
EU-Weizen findet am Weltmarkt in dieser Saison nur schwer Käufer. Russland wird bereits in der zweiten Saison in Folge Exportweltmeister beim Weizen. Der Euro-Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar stieg in 2017 um 14 %. Das verteuert den Weizen aus der Eurozone, da das Getreide am Weltmarkt in US-Dollar bezahlt wird. Außerdem hatte Regen die Erntearbeiten in Deutschland und Polen behindert und die Qualitäten verschlechtert.
Weizen aus dem Schwarzmeerraum unterbietet derzeit alle anderen Überschussregionen und ist auch in Ägypten, dem größten Weizenkäufer der Welt, fast der alleinige Lieferant. Frankreich war in dieser Saison bisher nur vier Lieferungen in Ägypten dabei.
Die EU-Weizenexporte 2017/18 sind bisher 25 % niedriger als in 2016/17 zu diesem Termin. Dagegen steuert Russland auf ein weiteres Rekordergebnis beim Weizenexport zu. Frankreichs Exporteure haben es zudem schwer, an Weizen aus der Landwirtschaft heranzukommen, weil die Preise den Bauern zu niedrig sind; sie hoffen auf bessere Zeiten. Dabei erfüllt französischer Weizen dieses Jahr höchste Qualitätsansprüche, weshalb das Getreide auch nicht als Futtermittel verwendet wird. Händler hoffen darauf, dass der Export irgendwann in der zweiten Saisonhälfte anspringt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /