Die Schweinepreise in China sind in dieser Woche auf ein Vier-Jahres-Tief gesunken. Damit geraten die Schweinemäster mit ihrer Kalkulation in die roten Zahlen. Die Produktion in den neuen riesigen und modernen Mastanlagen übersteigt die schwächelnde Nachfrage nach Schweinfleisch.
Der plötzliche Preissturz, einer der extremsten in so kurzer Zeit, ist ein ernster Test für viele Konzerne, die in den letzten beiden Jahren in die Schweinemast investiert haben.
Das dürfte auch den Import von Schweinefleisch nach China beeinflussen. Die Preise können sich nur noch verbessern, wenn die Nachfrage steigt. Analysten gehen aber davon aus, dass in 2019 ein weiterer Angebotsüberhang entsteht, wenn weitere Mega-Mastanlagen in Produktion gehen.
Der Schweinepreis liegt heute in Chinas größter Schweinemastregion Henan leicht über 11 yuan (1,41 Euro-Cent/kg SG). Damit kann man die Produktionskosten nicht decken. Seit Anfang Januar sank der Erzeugerpreis von 16 yuan (1,76 €/KG SG) um 20 %. Es gibt einfach zu viele Schweine am Markt.
Im letzten Jahr gab es in Chinas Schweinmarkt zwei Trends, die zu dem aktuellen Konflikt beitragen. Zum einen sind große Investoren in die Schweinemast eingestiegen, die sich im rasch wachsenden Markt Anteile sichern wollten. Auf der anderen Seite mussten viele kleine Mäster ihre Hinterhofmast einstellen, weil sie die strengeren Umweltauflagen nicht erfüllen konnten. Es war sehr schwer, einen Überblick zu behalten, welcher der Trends die Oberhand behält.
Regierungsstellen waren zudem nicht in der Lage, den raschen Strukturwandel mit verlässlichen Informationen zu begleiten. Viele Investoren wurden durch den steigenden Konsum geblendet.
Inzwischen haben einige Mäster mit dem Absatz ihrer schlachtreifen Schweine Schwierigkeiten. Von Schlachtgewichten von bis zu 140 kg wird berichtet; normal sind in China 110 kg.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /