In den Kursen der Sojabohnen- und Maisfutures sind die Risiken der ungünstigen Wetterbedingungen in Südamerika eingepreist und jetzt dürften die Börsenkurse bald unter Druck geraten, das glaubt der Chef-Händler der Rabobank in Singapur.
Unerwartet strake Niederschläge zur Erntezeit im April in Argentinien, sowie Trockenheit in Brasiliens Maisanbauregion führten in den letzten Wochen zu einer Kursrally bei den Sojabohnen- und Maisfutures am CBoT. Händler und Anleger befürchten Ernteverluste.
Diese Entwicklungen seien nun zur Genüge eingepreist, so der Leiter des Rabobank-Handelstisches in Singapur heute gegenüber der Presse. Deshalb fällt die Prognose für die kommende Zeit eher bärisch aus, denn der Markt sei jetzt überzogen. Die Rabobank-Gruppe ist auf Finanzdienstleistungen für Agrarrohstoffe spezialisiert.
Vor zwei Monaten dachte noch jeder, dass die Agrarmärkte übermäßig gut versorgt sind und trotz der unerwarteten Wetterbedingungen der letzten Wochen, glauben wir das immer noch, so der Händler van Doremaele.
Ein weiterer Grund für die Preissteigerungen bei den Sojabohnen war eine außerordentlich gute Nachfrage aus China. Chinas Sojabohnen-Importe stiegen im April um 33 % gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr. Fondsgesellschaften haben in den letzten Wochen ihre Long-Positionen in Sojabohnenfutures ausgebaut.