Mit deutlichen zweistelligen Verlusten verabschiedete sich Raps gestern aus dem Taghandel. Der Frontmonat Mai 2023 gab um 14,25 Euro je Tonne auf 499 Euro nach. Auch der August-Kontrakt liegt mit der Schlossglocke gestern leicht unter der psychologisch wichtigen Marke von 500 Euro. Die Rapsversorgung ist in Europa weiterhin gut, das USDA hatte zuletzt die globale Produktion etwas besser eingeschätzt und die ausgesprochen gute Lieferfähigkeit der Ukraine und die Hoffnung auf eine Verlängerung des Getreideabkommens üben weiterhin Druck auf die Ölsaat aus. Bis zum 5.3. des laufenden Wirtschaftsjahres wurden 5,67 Mio. Tonnen Raps und damit 60 Prozent mer Rapsmenge in die EU eingeführt, als im Vorjahr. Damit ist der Markt aktuell gut versorgt, denn auch die eigene europäische Ernte ist sehr viel besser als im Vorjahr. Zuletzt hatte die EU-Kommission die Ernte 2022 mit einem Wert von 19,59 Mio. Tonnen (Vorjahr: 17,07 Mio. Tonnen) angegeben. Hinzu kommen gestern zudem negative Vorgaben vom Rohölmarkt, vom Sojamarkt und auch Palmöl zeigte sich in dieser Woche mit deutlichen Abschlägen im Handel an der Börse in Kuala Lumpur.
Die CBoT-Sojabohnen gingen gestern ebenfalls mit roten Vorzeichen aus dem Handel. Der Mai-Termin verlor 7 Cent/bu auf 1.510,75 US-Cents/bu. Neben den negativen Vorgaben von den Rohstoffmärkten allgemein zeigten sich die Marktteilnehmer auch von den wöchentlichen Exportbuchungen enttäuscht, die gerade einmal 184.000 Tonnen betragen. Das ist der geringste Exportwert seit Beginn des Wirtschaftsjahres. Begrenzt wurden die Verluste durch Nachrichten aus Brasilien. Die Agrarbehörde Conab senkte ihre Schätzung für die Sojaernte überraschend um 1,4 Mio. Tonnen auf 151,4 Mio. Tonnen. Am Mittwoch hatte das USDA in der WASDE noch eine brasilianische Ernte von 153 Mio. Tonnen ausgegeben. Sojaschrot konnte gestern hingegen leicht zulegen und schloss bei 486,90 $/short ton (505,50 Euro/t.)