Für Raps ging es gestern abermals nach unten. Die Kontrakte fielen in allen Lieferterminen unter die Marke von 600 Euro/t. Seit Monatsbeginn hat der meistgehandelte Februar-Termin damit 71,50 Euro je Tonne an Wert verloren. Neben der Nachricht, dass der ukrainische Getreidekorridor um 120 Tage verlängert wird, setzten auch Preisrückgänge bei konkurrierenden Pflanzenölen Raps in Paris und Canola in Winnipeg unter Druck. Dort, an der ICE in Winnipeg, notiert Canola mittlerweile auf dem tiefsten Stand seit über einem Monat. Auf der EuroTier 2022 in Hannover äußerte sich gestern eine Vertreterin der Ukraine, dass die Raps- und Sonnenblumenlieferungen aus der Ukraine in der EU mittlerweile wieder das Vorjahresniveau erreicht haben. Ölmühlen in Europa decken sich aktuell vermehrt mit ukrainischer Ware ein um drohenden Lieferausfällen im weiteren Kriegsverlauf vorzubeugen, heißt es. Der Sojakomplex geriet gestern ebenfalls unter Abgabedruck. Bohnen, Öl und Schrot gaben nach. Die Sorge um die Zukunft des Exportgeschäftes bewegt die US-Märkte. China hat zwar angekündigt gewisse Corona.-Maßnahmen zu lockern, vergleichsweise hohe Infektionszahlen haben jedoch bereits wieder in vielen wichtigen Städten zu strickten Vorschriften geführt. Ergiebige Niederschläge in Brasilien wirkten zusätzlich preissenkend im Handel mit Sojabohnen. Auf der anderen Seite wurde der Preisrückgang durch überraschend gute US-Exportverkäufe in der vergangenen Woche begrenzt. Auch die Warnung der argentinischen Getreidebörse zur deutlich schrumpfenden Sojaanbaufläche in dem Land wirkte verlustbegrenzend.
Quelle
VR AGRICULTURAL