Raps startete gestern zwar mit roten Vorzeichen in die neue Handelswoche, konnte jedoch im Tagesverlauf in die Gewinnzone drehen. Zur Schlussglocke landete im Mai-Termin mit einem Tagesplus von 4,50 Euro bei 549,75 Euro. Die Kassamarktumsätze in Deutschland sind weiterhin auf geringem Niveau, auch der Abschluss von Kontrakten zur neuen Ernte hat sich dem Vernehmen nach beruhigt. Rückläufig zeigten sich zuletzt auch die Rapsölpreise. Käufer von Öl halten sich im Zuge der jüngsten Volatilität aber auch wegen sinkenden Palmölpreisen zurück. Unsicher ist zudem die weitere Nachfrage aus der Biodeiselindustrie aufgrund des am Sonntag in Kraftgetreten Embargos gegen russischen Diesel. Die Rohölpreise konnten gestern zwar mit grünen Vorzeichen den Tag beenden, insgesamt haben die Notierungen für Brent und WTI aber seit Jahresanfang überwiegend nachgegeben. Rapsschrot zeigt sich nach dem jüngsten Preisanstieg stabil.
Im Sojakomplex ging es gestern südwärts. Sojabohnen verloren knapp zweistellig und auch Sojaschrot zeigte sich mit einem deutlichen Preisrücksetzer von 7,50 US-Dollar je Short Ton. Wie bereits in unserem gestrigen Marktbericht vermutet, sorgen die neuerlichen Spannungen zwischen den USA und China für Verstimmungen am Sojamarkt. Das Handelshaus StoneX geht sogar davon aus, dass China wegen des Abschusses eines Ballons bereits getätigte Mais- und Sojaorders stornieren könnte. An der Exportfront selbst kommen jedoch tendenziell positive Nachrichten. In der vergangenen Woche wurden 1,83 Mio. Tonnen Bohnen verladen, das sind zwar etwa 100.000 Tonnen weniger als in der Vorwoche, jedoch auch über 0,59 Mio. Tonnen mehr als in der Vergleichswoche des Vorjahres. Insgesamt haben die US-Exporteure in dieser Saison 37,9 Mio. Tonnen Bohnen exportieren können und damit rund 200.000 Tonnen mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Hauptabnehmer mit fast 63 Prozent der Exportmenge ist China.