Raps setzte am zweiten Tag in Folge seine Erholung fort und konnte im Mai-Kontrakt um sehr deutliche 20,75 Euro/t auf 457 Euro/t zulegen. Damit deutet sich an, dass die Meinung einzelner Marktteilnehmer zu einem allzu überverkauften Rapsmarkt zutreffend sein könnte. Auch die Folgekontrakte legten nahe der 20-Euro-Marke zu. In Winnipeg an der ICE konnte sich Canola ebenfalls verbessern und profitierte neben den positiven Vorgaben aus Europa auch von anziehenden Sojapreisen und einer freundlicheren Stimmung für Pflanzenöle insgesamt. Der Branchenverband Coceral erwartet eine größere Ölsaatenmenge mit der kommenden europäischen Ernte. Die Rapsernte dürfte mit rund 20 Mio. Tonnen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen, insbesondere aber die Sonnenblumenproduktion dürfte deutlich besser ausfallen, hier erwartet der Verband 2 Mio. Tonnen mehr als 2022 und auch die europäische Sojaproduktion soll um 500.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr anwachsen.
Der Sojakomplex legte am Freitag insgesamt zu. Weniger waren jedoch für die Kursgewinne fundamentale Gründe verantwortlich. Die gute Stimmung an den Agrarmärkten insgesamt ließ auch Bohnen, Schrot und Öl gen Norden klettern. Nach einer Umfrage des Beratungshauses Farm Futures planen die US-Farmer ihre Sojaanbaufläche gegenüber dem Vorjahr, um rund 2,5 Prozent auszuweiten. Die Getreidebörse in Buenos Aires beließ am Freitag ihre Sojaproduktionsprognose bei unveränderten 25 Mio. Tonnen. Vorbörslich geben heute Sojabohnen und Sojaschort leicht nach.