Raps bleibt im Abwärtstrend. Gestern verlor der Mai-Termin nochmal 7,75 Euro/t. Auch an den Kassamärkten purzeln die Großhandelspreise deutlich. So wird Rapssaat franko Ölmühle Hamburg zur Lieferung im Mai heute noch mit 482 Euro/t angeboten, in Straubingen sind es 479 Euro/t und fob Mittelandkanal werden 481 Euro je Tonne aufgerufen. Noch in der letzten Woche lagen diese Notierungen allesamt über der Marke von 500 Euro/t. Die lebhaften EU-Importe drückten weiter auf die Preisentwicklung. Die heute Nacht vereinbarte Verlängerung des sogenannten Getreideabkommens dürfte daran auch nichts ändern. Seit Beginn der Schwarzmeer-Lieferungen im Juli hat die Ukraine über die drei Häfen nach eigenen Angaben rund 23 Mio. Tonnen Agrargüter exportiert, darunter seien 5 Mio. Tonnen Raps. Kontrakte für die neue Ernte werden weiterhin kaum nachgefragt, die Feldbestände sind an fast allen Orten gut entwickelt.
Auch die negativen Vorzeichen im Sojakomplex belasten Raps. Die veröffentlichten Exportverladungen durch das USDA zeigen zwar eine Steigerung zur Vorwoche, jedoch liegen die wöchentlichen Exportzahlen weiterhin unter dem Durchschnitt der letzten Wochen. Der Vorsprung der Sojaexport gegenüber dem Vorjahresergebnis ist auf 1 Mio. Tonnen geschrumpft. Keine Neuigkeiten gab es gestern aus Südamerika. Hier bleibt alles wie gehabt. Neben dem kräftigen Minus bei den Sojabohnen gab auch Sojaschrot deutlich nach. Am Ende des Tages schloss der Mai-Kontrakt beim Schrot mit einem Verlust von 6 USD und einem Schlusskurs von 479,30 US-$/short ton (498,08 Euro/t). Rückläufige Rohölpreise sowie deutlich negative Kurse für Palmöl sorgten auch dafür, dass Sojaöl gestern deutlich nachgegeben hat.