Genauso wie bei den Getreidemärkten zeigte sich auch beim Raps gestern so etwas wie eine Verschnaufpause. Der Frontmonat Februar 2023 stieg um 3,25 Euro je Tonne, auch die weiteren Termine konnte in dem Umfang oder mit höheren Aufschlägen den gestrigen Handelstag beenden. Canola an der ICE in Winnipeg hingegen konnte von den positiven Vorgaben beim Soja und dem europäischen Raps nicht profitieren. Hier zeigen sich auch gestern rote Vorzeichen. Bis zum 8. Januar haben die EU-27-Staaten 3,89 Mio. Tonnen Rapssaat importiert. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt 2,75 Mio. Tonnen. Mit einem Anteil von 62,9 % kommen zwei Drittel der importieren Mengen aus der Ukraine.
Sojabohnen konnten gestern ebenfalls zulegen. Eine verkündeter Exportverkauf über 124.000 Tonnen Sojabohnen an ein unbekanntes Zielland gab deutliche Unterstützung. Zudem bringen sich die Händler für die heutige WASDE in Stellung. Gespannt wird auf die Einschätzungen zu Südamerika geschaut. Während Brasilien auf eine Rekordernte zusteuert, dürften die Ernteerwartungen für Argentinien deutlich nach unten korrigiert werden. Hier ist im Bezug auf die Dürre durch die Meteorologen auch kurzfristig keine nachhaltige Besserung in Sicht. Das Analysehaus Agroconsult rechnet mit einer Rekordernte in Brasilien von 153,4 Mio. Tonnen. Neben der höheren Anbaufläche dürften wegen guter Wetterverhältnisse auch die Flächenerträge besser als im Vorjahr ausfallen. Sojaschrot legte gestern um 5,70 US-$/short ton zu und schloss damit bei umgerechneten 484,97 Euro/t im März-Termin.
