Der Rohölpreis steigt heute auf ein Zweieinhalb-Jahreshoch. Dabei wirken höhere Fördermengen in den USA und Russland dämpfend auf eine Hausse am Markt, die von den Unruhen im Iran beflügelt wird.
Der Kurs des Brent-Futures steht zur Stunde auf 67,50 USD/Barrel. Das ist der höchste Kurs seit Anfang Mai 2015. Analysten von Commerzbank bewerten den Markt als überhitzt und glauben, dass der Kurs bald wieder die 60-Dollar-Marke erreicht. Dagegen warnt Ole Hansen von der Saxo-Bank davor, dass mögliche Lieferprobleme durch den Ausfall einer Libyschen Pipeline, die durch den Irak führt oder den geringeren Lieferungen aus dem BP-Ölfeld in der Nordsee die Stimmung weiter anheizen könnten. Der Spekulation sind aktuell keine Grenzen gesetzt.
Wenn diese Probleme gelöst sind, könnten die Kurse wieder nachgeben, so Hansen. Die USA reagieren bereits mit höheren Fördermengen. Das Angebot am Weltmarkt sei reichlich. Seit Mitte 2016 seien die Fördermengen in den USA um 16 % auf 9,75 Mio. Barrel am Tag (bpd) gestiegen.
Russland hält sich zudem nicht an seine von der OPEC geforderten Einschränkungen der Fördermenge auf 300.000 bpd auf 11,247 Mio. bpd.
Eine mögliche Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstums in 2018 würde die Rohölkurse ebenfalls drücken. Deshalb sei es durchaus möglich, dass Ende 2018 der Kurse des Brent-Futures wieder unter 60 USD/Fass liegen könnten.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / / Grafik: Saxo-Trader