Nach rücksichtslosen Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gestern gegen China, warnt Peking davor, dass die Gespräche über die Überwindung eines Handelskrieges scheitern werden, wenn die USA nicht zu einer seriösen diplomatischen Verhandlungsführung zurückfindet.
Der unerwartet harsche Ton der USA, China nun doch mit Strafzöllen für den Import Produkten im Wert von 50 Mrd. USD überziehen zu wollen, verärgert die Chinesen zutiefst.
Diese harte Haltung der USA wird mit den bevorstehenden Gesprächen mit Nord Koreas Führer Kim Jong Un am 12. Juni in Verbindung gebracht. Darin geht es im Wesentlichen darum, wer im Ost-Pazifischen Raum zukünftig die Vorherrschaft hat, die USA oder China.
Die Eskalation des Handelsstreits kommt, nachdem in der zweiten Gesprächsrunde Mitte Mai in Washington der chinesische Verhandlungsführer zustimmte, mehr US-Produkte kaufen zu wollen, um das US-Handelsdefizit abzubauen. Im nächsten Gespräch am 2. bis 4. Juni in Peking sollte es um konkrete Mengen gehen.
Der chinesische Außenminister hatte gehofft, dass die gemeinsame Erklärung nun umgesetzt werden soll, stattdessen verkündete Trump gestern resolut und unmissverständlich, die US-Interessen ohne Kompromiss verteidigen zu wollen.
Nun bangen die Agrarlobbyisten in den USA wieder um ihren Absatz nach China. Diverse Verbandsvertreter haben im Weißen Haus schon vorgesprochen.
Beobachter kommentieren, dass Trumps Verhandlungstaktik gewöhnungsbedürftig ist, aber vielleicht hat er ja Erfolg. Die Androhung von Strafzöllen sei zumindest zum Teil erfolgreich gewesen. Ohne einen ernsthaften wirtschaftlichen Druck gäbe es mit den Chinesen auch keine seriösen Verhandlungen.
Chinas staatliche Presse Xinhua äußert den Wunsch, dass die USA nicht mehr so impulsiv agieren solle, um seine Interessen zu vertreten. China seinerseits werde pragmatisch mit der US-Delegation verhandeln und hofft auf ein gemeinsames Statement nach der nächsten Verhandlungsrunde.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /