Die Preise für russischen Exportweizen sanken letzte Woche in der Erwartung einer großen Ernte. Wenn das Wetter mitspielt, so werde Russland, einer der bedeutendsten Weizenexporteure der Welt, in 2016 rund 64,5 Mio. Tonnen Weizen ernten, im Vorjahr wurden 61 Mio. Tonnen eingefahren. Das wäre bereits das dritten Jahr in folge, dass in Russland so große Ernten eingefahren werden, während es auch weltweit ein großes Angebot und niedrige Preise gibt.
Exportweizen mit 12,5 % Protein ab der russischen Schwarzmeerküste kostete zum Ende der letzten Woche 181 USD/Tonne fob; das waren 3 USD/Tonne weniger als in der Woche zuvor. Die Weizenernte startet dort Anfang Juli, die Gerstenernte hat aber schon begonnen.
Die Marktbeteiligten sind wegen der Qualität in Bezug auf den Proteingehalt und der Fallzahl der neuen Ernte besorgt, nachdem es zuletzt viel Regen gab. Wegen der Nässe gibt es auch Berichte über Pilzkrankheiten und Fusarien in den südlichen Anbauregionen.
Russland exportierte seit dem 1. Juli 2015 bis zum 15. Juni 2016 33,3 Mio. Tonnen Getreide; davon waren 24,1 Mio. Tonnen Weizen. Das sind 12 % mehr als in der Saison 2014/15.
Die Weizenpreise der Klasse III am lokalen russischen Markt im europäischen Teil des Landes stiegen im Vergleich zur Vorwoche um 200 Rubel/Tonne auf umgerechnet 189,8 USD/Tonne ab Verladestation.