Die russischen Weizenexportpreise stiegen in der vergangenen Woche aufgrund der starken Nachfrage, der nachlassenden Lieferungen aus den Exportregionen im Süden Russlands.
Die gestiegenen Rohölpreise sorgten für einen festen Wechselkurs des Rubels zum US-Dollar. Schwarzmeer-Weizen mit 12,5% Protein zur Lieferung im April/Anfang Mai lag laut dem Agrarberatungsunternehmen IKAR Ende letzter Woche bei $214,50/Tonne FOB, ein Anstieg um $2,50 zur Vorwoche.
SovEcon meldet einen Preis von $213,00/Tonne FOB (+$3,00), während die Mais-Preise stabil bei $203,00/Tonne blieben. Nach der schnellen Abwertung des Rubels in der Vorwoche zuvor nahmen viele Produzenten eine Wartestellung ein und beobachteten zunächst einmal die weitere Entwicklung.
Per 18. April exportierte Russland im laufenden Wirtschaftsjahr 2017/18 42,3 Mio. Tonnen Getreide, davon 33 Mio. Tonnen Weizen. Die Getreideexporte liegen aktuell 42% über denen im vergangenen Jahr zur selben Zeit.
SovEcon erwartet für den April höhere Exporte, als zunächst gedacht. Die Prognose für 2017/18 wurde daher um 1,7 Mio. Tonnen von 50,2 Mio. Tonnen auf 51,9 Mio. Tonnen erhöht. Für Weizen wurde die Prognose um 1,4 Mio. Tonnen auf 39,7 Mio. Tonnen angehoben.
Die Sommerweizenaussaat in Russland ist per 19. April auf 1,9 Mio. Hektar bzw. 6% der geplanten Fläche abgeschlossen (Vorwoche: 1,9 Mio. Hektar). Im vergangenen Jahr waren es zur selben Zeit 5,5 Mio. Hektar. Der zeitliche Rückstand wird mit dem kalten und regnerischen Wetter in Zentral-Russland erklärt. Bis zum Wochenende wird keine Verbesserung der Bedingungen erwartet. Auch in der Wolga-Region verzögert sich die Aussaat aus denselben Gründen. Im Süden Russlands, der Haupt-Anbauregion für den Export, sind die Boden- und Aussaatbedingungen aber hervorragend.
Die Preise für Inlandsweizen der Klasse 4 stiegen Ende vergangener Woche um europäischen Teil Russlands um 275 Rubel auf 8.600 Rubel ($139).