Der russische Agrarminister hat vorgeschlagen, den floatenden Exportsatz für Weizenexporte bis Juli 2017 auf „Null“ zu senken. Kommentierungen aus dem Ministerium dazu lassen darauf schließen, dass das System der Zollberechnung nicht abgeschafft wird. Der Mechanismus sieht vor, dass mindestens 10 Rubel/Tonnen erhoben werden, es könnte auch mehr werden, wenn der Wechselkurs des Rubels sinkt.
Eine Entscheidung zu diesem Thema hat die Regierung in Moskau noch nicht getroffen. Man spricht allerdings nicht mehr über eine Abschaffung, sondern nur noch über einen „Null“-Zollsatz.
Ein Zoll für Weizenausfuhren fällt an, wenn die Hälfte des Warenausfuhrwertes Minus 6.500 Rubel noch einen positiven Wert ergibt. Es werden aber in jedem Fall 10 Rubel pro Tonnen erhoben. Schwarzmeer-Weizen aus Russland mit 12,5 % Protein kostet zurzeit 168 USD/Tonne.
Einige Analysten und Bauernverbände in Russland hatten beantragt und darauf gehofft, dass die Regierung ihre Zollpolitik überdenken würde.
Das Agrarministerium in Moskau erwartet in diesem Jahr eine Getreideernte nicht unter 110 Mio. Tonnen, was ungefähr 2 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr wäre und auch mehr als der bisherige Rekord aus dem Jahre 2008. Wenn das Wetter vorteilhaft bleibt, dass könnten auch 3 bis 6 Mio. Tonnen mehr geerntet werden.
Russland könnte in der jetzigen Vermarktungsperiode, die am 1. Juli gestartet war, bis zu 40 Mio. Tonnen Getreide exportieren, so das Ministerium. Einige Nachrichtenagenturen meldeten in der vergangenen Woche, dass das Ministerium plane, bis zum Jahresende bis zu 1 Mio. Tonnen Getreide in die Staatliche Reserve zu nehmen. Später hieß es aus dem Ministerium, dass man bis Januar 600.000 Tonnen einlagern wolle und weitere 1,4 Mio. Tonnen in der Zeit zwischen Januar und Juni 2017.
Am Letzten Freitag starteten die Aufkäufe für die Intervention in Russland auf der Halbinsel Krim. Von dort ist es schwierig Getreide zu exportieren, da es nach der Annexion der Krim von der Ukraine im Jahre 2014 rechtliche Probleme gibt. Auf der Krim werden 1,5 Mio. Tonnen Getreide produziert, während der Verbrauch dort nur 300.000 Tonnen beträgt.