Russischer Exportweizen registrierte aufgrund des starken Wettbewerbs mit bedeutenden Exportnationen in der vergangenen Woche den vierten wöchentlichen Preisrückgang in Folge. Das Tempo des Kursrückgangs hat sich allerdings verlangsamt, meldet das russische Agrarberatungsunternehmen SovEcon. Die globalen Rohstoffmärkte gerieten aufgrund der mit dem Coronavirus-Ausbruch verbundenen Risiken unter Druck.
Für die diesjährige Schwarzmeerernte sind die Aussichten in Russland bisher gut. SovEcon erwartet eine Erntemenge von 83 – 87 Mio. Tonnen Weizen, was einen Anstieg zum Vorjahr bedeuten würde. In der Ukraine wird die Weizenernte in einem Volumen von 26 – 28 Mio. Tonnen erwartet.
Der Preis für russischen Exportweizen mit 12,5% Protein, verladen an Schwarzmeerhäfen, lag Ende letzter Woche bei $218/Tonne FOB und damit $2 niedriger, als in der Vorwoche. Gerste sank ebenfalls um $2 auf $190/Tonne.
Der Rückgang des Preises hat sich in Russland jedoch verlangsamt, weil russischer Weizen wieder an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen konnte, nachdem in der Vorwoche Preis um $6 fiel.
In Chicago sanken die Weizenfutures am Montag zum vierten Mal in Folge, weil die schnelle Ausbreitung des Coronavirus auch außerhalb Chinas die Rohstoff- und Aktienmärkte unter Druck setze.
Russland, die Ukraine und Rumänien konkurrieren untereinander um den Markt in Nordafrika, dem Mittleren Osten und Asien via Schwarzes Meer.
Die Wetterbedingungen in Russland für die 2020er Ernte sind gut mit überdurchschnittlichen Temperaturen, meldet SovEcon. In Zentralrussland, der Wolga-Region und Teilen Südrusslands hat es in der vergangenen Woche geregnet. Weitere Niederschläge werden innerhalb der kommenden zwei Wochen erwartet.
Seit Beginn der laufenden Vermarktungsperiode 2019/20 (Juli bis Juni) exportierte Russland bisher 27 Mio. Tonnen Getreide, davon 23,3 Mio. Tonnen Weizen. Die gesamten Getreideexporte sanken im Vergleich zum Vorjahr um 19%.
Quelle
HANSA Terminhandel