Der Exportpreis für russischen Weizen sinkt weiter, da die Ernte kurz bevorsteht und die Weltmarktpreise ebenfalls nachgeben.
Russland, einer der großen Weizenexporteure der Welt, erwartet in diesem Jahr die größte Getreideernte der Post-Sowjetzeit. Da auch alle anderen Anbauregionen der Welt große Ernten erwarten, sank der Terminmarkkurs am vergangenen Freitag an der CBoT auf ein Neun-Jahres-Tief.
Das russische Agrarmarkt-Beratungsunternehmen SovEcon sieht den Getreidemarkt auch weiterhin unter Druck, denn die dortigen Marktbeteiligten bestätigen die Einschätzung zu einer Rekordernte in Russland.
Die Weizenpreise am Schwarzen Meer mit 12,5 % Protein notierten Ende der letzten Woche für Juli-Lieferung auf 172 USD/Tonne fob. Das sind vier USD/Tonnen weniger als in der Woche zuvor.
Das russische Agrarministerium schätzt die Getreideernte des Landes auf bis zu 110 Mio. Tonnen. Im Vorjahr waren es 106 Mio. Tonnen. Die bisher größte russische Getreiderente der Post-Sowjetära wurde in 2008 mit 108 Mio. Tonnen eingefahren.
Seit dem 1. Juli 2015 bis zum 29. Juni 2016 exportierte Russland 33,8 Mio. Tonnen Getreide, davon 24,5 Mio. Tonnen Weizen. Das waren 11 % mehr als in der vorherigen Saison. Das Vermarktungsjahr endet immer am 30. Juni.
Auch die Getreidepreise am lokalen Markt sanken um 500 Rubel/Tonne. Umgerechnet in USD ist das im europäischen Teil Süd-Russlands 174/Tonne.