In den Niederlanden soll die bisher größte Wasserstoffproduktion Europas entstehen. Die Idee: Strom speicherbar machen. Von dem Plan könnte auch Deutschland profitieren.
Schon einmal haben die Niederländer die europäische Energielandschaft neu sortiert. Damals war es die Entdeckung der unterirdischen Erdgasreserven in dem nördlich gelegenen Groningen, die das kleine EU-Land auf einmal in die Liga der ganz Großen katapultierte. Jetzt könnte das Land die nächste Energierevolution anstoßen.
Gemeinsam mit dem niederländischen Gasnetzbetreiber Gasunie und dem Hafen Groningen Seaports plant der Ölkonzern Shell den Bau des bis dato größten Wasserstoff-Projekts Europas. Innerhalb von zehn Jahren soll vor der Küste Nordhollands für das NortH2 genannte Projekt ein Mega-Windpark von einer Größe zwischen drei und vier Gigawatt entstehen. „Wir glauben an die Bedeutung von Wasserstoff und sind überzeugt, dass sich die Investition rechnet“, sagte Marjan van Loon, Niederlande-Chefin von Shell im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Der Windstrom solle direkt von einem Elektrolyseur in Eemshaven zu grünem Wasserstoff verarbeitet, gespeichert und anschließend über die Gas-Infrastruktur von Gasunie verteilt werden. „Gemeinsam haben wir den Ehrgeiz, die Niederlande weltweit an die Spitze von Wasserstoff zu bringen“, betont van Loon, Niederlande-Chefin. Aber um die Kosten für die Technologie zu reduzieren, brauche es mehr von solchen Großprojekten.
Hauptkunde soll zunächst zwar die Industrie sein, aber auch Verbraucher könnten später mit dem grünen Wasserstoff beliefert werden, heißt es bei Shell. 2027 sollen die ersten Anlagen stehen, aber das niederländische Trio denkt jetzt schon weiter: Bis 2040 plane man, den Windpark auf zehn Gigawatt zu vergrößern.
Quelle: Handelsblatt
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