Die Vorzeichen beim Raps blieben auch gestern rot. Der Mai-Kontrakt verlor 13,50 Euro auf einen Schlusskurs von 453,75 Euro/t. Termine der kommenden Ernte tragen ähnlich hohe Tagesverluste. Die Verlängerung des Getreideabkommens für die Ukraine spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie die insgesamt sehr ausreichende Rapsversorgung in Europa selbst. Die gute Ernte 2022 wirkt nach wie vor nach und die hohen EU-Importe sorgen dafür, dass Ölmühlen und Futtermischer sich um die Verfügbarkeit keine Sorgen machen müssen. Positive Vorgaben aus dem Sojakomplex und steigende Rohölpreise konnten den Preisverfall gestern nicht stoppen. Seit dem ersten Handelstag des Jahres steht für den Mai-Kontrakt aktuell ein Verlust von 133 Euro/t auf der Anzeigetafel. An den Kassamärkten geben die Notierungen bei geringen Umsatzvolumen ebenfalls nach.
Entgegen dem Trend der Agrarmärkte insgesamt konnten Sojabohnen gestern mehrheitlich zulegen. Die sich entspannende Lage im US-Bankensektor und steigende Rohölpreise gaben dem Sojakomplex insgesamt Rückenwind. Sojaöl legte ebenfalls zu, Sojaschrot gab im Frontmonat Mai jedoch nach. Die gestern veröffentlichten US-Exportverladungen sorgten ebenfalls für Unterstützung, so inspizierte das USDA in der Woche zum 16. März eine um 13 Prozent gegenüber der Vorwoche höhere Verlademenge. Gegenüber der Vorjahresvergleichswoche wurden sogar 29 Prozent mehr Bohnen verladen. Auch auf Sicht des bisherigen Gesamtjahres wurden mehr Bohnen exportiert als im Vorjahr. Gebremst wurde der Anstieg nur durch die schwachen Tendenzen der Pflanzenöle. Neben Raps und Canola gab auch Palmöl gestern wiederholt nach. Vorbörslich ist heute noch keine Tendenz erkennbar.