Für Raps ging es am Freitag leicht aufwärts. Der Frontmonat Mai 2023 kletterte auf 550,50 Euro je Tonne und schloss damit um 2,75 Euro fester im Vergleich zum Donnerstag. Die angespannte Situation in der Ukraine aufgrund einer neuen russischen Offensive und den Angriff auf eine Brücke in der Hafenstadt Odessa treiben auch die Rapspreise. Auf der anderen Seite bremsen die guten Erntedaten in Europa die Preisbewegung nach oben aus. Die EU-Kommission hatte am Donnerstag die europäische Ernte auf 19,6 Mio. Tonnen beziffert und erwartet einen geringeren Rapsimportbedarf als noch im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Canola in Winnipeg legte am Freitag ebenfalls leicht zu. Hier stützen vor allem solide Exportzahlen den Marktverlauf.
Der Sojakomplex profitierte am Freitag von mehreren Faktoren. Insbesondere aber steigende Preise für Rohöl und für Pflanzenöle insgesamt gaben Rückenwind. So legten die Sojabohnen zweistellig zu. Das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer bleibt aber weiterhin auf Lateinamerika gerichtet. Für Argentinien deuten sich aktuell keine Niederschläge an, es bleibt warm und trocken. Hingegen wird die Ernte in Brasilien durch Regenschauer weiterhin verzögert. Die Getreidebörse in Buenos Aires reduzierte ihre Zustandsbewertung für die argentinischen Sojabestände. Zwei Prozent mehr - 48 Prozent - befinden sich nach Berechnungen der Börse in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand. Weitere Ertragseinbußen werden aufgrund der Wetterprognosen erwartet. Sojaschrot konnte um 3,90 USD-Dollar auf 499,40 USD/short ton zulegen. Umgerechnet notiert damit der März-Termin an der CBoT mit 510,44 Euro/t.