Die Kurse der Chicago-Sojabohnenfutures verloren heute Vormittag deutlich, nachdem China die Investoren mit der Meldung verunsicherte, dass man in Kürze gegen Importe von US-Gütern Strafzölle erheben werde.
Auch die Maiskurse sanken deutlich, weil das Futtergetreide ebenfalls auf der Liste der betroffenen Güter steht, die mit zusätzlich 25 % Einfuhrabgaben belastet werden sollen.
Die Reaktion der Händler war bei den Sojabohnen am heftigsten, da die USA 35 Mio. Tonnen Sojabohnen an China liefern. In ersten Reaktionen glauben Händler aber, dass Südamerika diese Menge nicht auffangen kann, zumal in diesem Jahr Argentinien unter einer Trockenheit leidet. Deshalb sind viele Marktbeteiligte auch überrascht, dass Sojabohnen in dem Paket aufgeführt sind. Andere glauben jetzt, dass der Ölsaatenmarkt jetzt in Unruhe gerät, so eine große Verwerfung müsse am Markt Folgen haben.
China importiert auch US-Mais. Es gibt aber nicht genügend Details über die Art, wie China die Strafzölle erheben will. Man müsse erst die konkreten Umsetzungsmaßnahmen kennen. Kurzfristig sehen die Investoren den Markt für Agrarfutures aber bärisch. Sie verkaufen deshalb vorerst und warten ab wenn später die Antworten auf ihre Fragen kommen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /