Weil die Käufer am Weltmarkt, allen voran China, sich ihre Sojabohnen jetzt bevorzugt in Brasilien besorgen, kommen die CBoT-Kurse der Ölsaat seit gestern unter Druck.
Das verängstigt die US-Exporteure aus zweierlei Gründen: zum einen wechselt China früher als üblich zu den Offerten aus Südamerika und zum zweiten schwelt weiterhin der Handelsstreit zwischen den beiden Supermächten USA und China.
Broker in Fernostasien stellen heute Morgen fest, dass in Brasilien eine Rekordernte zum Verkauf ansteht. Unterdessen unternimmt China alles, um so wenig wie möglich der US-Ölsaat abnehmen zu müssen. Der Anti-Dumping-Zoll Chinas für Sorghum letzte Woche war für US-Exporteure ein Warnschuss.
Inzwischen sind in China die Schlaglöhne für Ölsaaten in den Keller gerutscht, weil die Bohnenpreise in Brasilien aufgrund der großen chinesischen Nachfrage gestiegen sind. Aus den USA ist in dieser Woche eine Handelsdelegation nach China aufgebrochen, um eine Regelung zur Beilegung des Konflikts zu finden. Der Markt glaubt aber nicht an einen Erfolg.
FCStone hat seine letzte Schätzung für die brasilianische Sojabohnenernte auf 117 Mio. Tonnen angehoben.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / / Grafik: Saxo-Trader