Auch gestern zeigte sich keine Erholung beim Raps. Die Kontrakte verloren über alle Laufzeiten. Für den Mai-Kontrakt ging es um 2,50 Euro/t nach unten auf einen Schlusskurs von 482,75 Euro je Tonne. Deutlicher verlor hingegen Canola an der ICE in Winnipeg, hier ging es um 10,20 Can-Dollar auf 757,50 Can-$/Tonne (515,45 Euro/t) südwärts. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen gestern bekannt gab, ist der Biodieselverbrauch in Deutschland im Jahr 2022 gesunken, während der gesamte Kraftstoffverbrauch (Diesel und Benzin) konstant geblieben ist. In Folge der rückläufigen Kassa- und Börsenpreise steigt die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft, Ölmühlen hingegen zeigen sich in ihrem Einkauf zurückhaltend, so dass es tatsächlich kaum zu nennenswerten Abschlüssen kommt. In der vergangenen Woche wurde deutlich weniger Rapsmengen nach Europa eingeführt, der Gesamtzähler liegt nun bei 5,75 Mio. Tonnen gegenüber 3,66 Mio. Tonnen im Vorjahr. Wie berichtet wird, dürften insbesondere die Lieferungen aus Australien in Kürze deutlich anziehen.
Der Sojakomplex legte gestern leicht zu. Sowohl Sojaöl- als auch schrot konnten fester aus dem Handel gehen. Sojabohnen legten ebenfalls leicht zu. Für Auftrieb sorgten die weiterhin pessimistischen Schätzungen für Argentinien. Erste Stimmen kommen auf, die nur noch von einer Sojaproduktion von 25 Mio. Tonnen ausgehen. Die Getreidebörse in Buenos Aires hatte zuletzt noch 29 Mio. Tonnen vorhergesagt. In Brasilien kommen die Landwirte weiterhin besser mit den Erntearbeiten voran. Gemeldet wird, dass rund die Hälfte der Sojabestände eingefahren sind. Gleichzeitig ziehen die Sojaexporte des südamerikanischen Landes deutlich an. Das USDA hatte in der letzten Woche eine Sojaernte für Brasilien von 153 Mio. Tonnen prognostiziert, ein privates Analysehaus gab gestern eine Schätzung von 148,96 Mio. Tonnen bekannt. Selbst mit dieser Prognose würde das Vorjahresernteergebnis um rund 18 Prozent übertroffen werden.