Sonniges Wetter im Juni sollte die Erntearbeiten in Argentinien voranbringen; für einige Regionen, wo die Felder bis heute unter Wasser stehen, kommt das aber zu spät, um Ernteverluste zu begrenzen. Dort sind bereits einige Millionen Tonnen Sojabohnen verdorben, da die schweren Erntemaschinen die Felder nicht befahren können. Das begründete den starken Kursanstieg für Sojabohnen und Sojaschrot seit Anfang April, als Starkregenfälle die beginnende Ernte vereitelte.
Die letzten Ernteschätzungen kommen jetzt nur noch auf 52 bis 56,5 Mio. Tonnen. Zuvor war man von 60 Mio. Tonnen ausgegangen. Wenn das Wetter jetzt mitspielt, dürften die Verluste darauf begrenzt bleiben. Wie sich die schlechtere Qualität des Ernteguts auf die Preise auswirken wird, bleibt indes noch abzuwarten. Die Wetterdienste sagen für Juni gutes Erntewetter voraus.
Die Kurse des CBoT-Sojaschrot-Futures waren seit Ende März um fast 50 % gestiegen. Inzwischen sind in Argentinien aber 70 % der Sojabohnen geerntet und die Erntearbeiten dürften im Juni zum Abschluss kommen. Der Juni-Future erreichte mit 419,8 USD/short ton den höchsten Kurs eines Frontmonats seit September 2014. Heute fällt der Kurs unter 400 USD analog zum Spotmarkt. Ende März lagen die Kurse nahe der Marke von 270 USD.
Der Chef-Ökonom der ländlichen Bevölkerung in Argentinien sagte, dass Landwirte, die die großen Ernteverluste erlitten, kein Geld für die Aussaat von Weizen haben. Die Feldbestellungen dafür beginnen in wenigen Monaten.