Russland, der gegenwärtig weltgrößte Weizenexporteur, wird nach Einschätzung des führenden russischen Agrarberatungsunternehmen SovEcon die Getreideexporte im Vermarktungsjahr 2020/21 ausweiten. SovEcon erwartet, dass die russischen Exporte im Falle einer Rekordernte die zweitgrößten in der Geschichte Russlands sein könnten. Im Vermarktungsjahr 2017/18 erreichten die Exporte ein Allzeithoch.
Erwartet werden Getreideexporte in einem Volumen von 47,4 Mio. Tonnen. Ein Anstieg um 3,9 Mio. Tonnen zur laufenden Saison. Davon entfallen auf die Weizenexporte 36,8 Mio. Tonnen (+3 Mio. Tonnen zur Saison 2019/20).
Laut SovEcon werden hohe Exporte im Jahr 2020 durch eine größere Ernte sowie geringere Ernten bei großen Konkurrenten wie der Ukraine und der Europäischen Union unterstützt.
SovEcon sieht derzeit Russlands Getreideernte 2020 bei 126,3 Mio. Tonnen, einschließlich 81,2 Mio. Tonnen Weizen. Im vergangenen Jahr wurden 121,2 Mio. Tonnen Getreide produziert, darunter 74,5 Mio. Tonnen Weizen.
Die staatliche Regulierung des Sektors wird einer der Hauptfaktoren sein, die das Exportvolumen in der neuen Saison bestimmen werden, so SovEcon.
Das russische Landwirtschaftsministerium hat angekündigt, den während des Ausbruchs des Coronavirus in diesem Frühjahr in der neuen Saison auferlegten Mechanismus für die Getreideexportquote weiterhin anzuwenden.
Russland erwägt, seinen fast erschöpften staatlichen Getreidevorrat auf 6 Mio. Tonnen zu erhöhen, was einem Monat Inlandsverbrauch entspricht, berichtete die Nachrichtenagentur RIA am Donnerstag unter Berufung auf den staatlichen Getreidehändler United Grain Company.
SovEcon ist derzeit optimistischer als einige andere Analysten hinsichtlich der russischen Ernte 2020 und der Exporte 2020/21 des Landes. Alle erwarten jedoch große Exporte.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH