Am gestrigen Handelstag ging es für Weizen auf beiden Seiten des Atlantiks nach unten. In Paris verlor der meistgehandelte Mai-Kontrakt 7,50 Euro auf 258 Euro/t und auch für die Termine der neuen Ernte ging es entsprechend südwärts, wenngleich die Verluste hier kleiner waren. Die Verlängerung des Getreideabkommens wirkte entsprechend gestern noch mal nach. Auch an den Kassamärkten zeigen sich deutlich rückläufige Preistendenzen. Wie bekannt wurde, ist das Getreideabkommen um 60 Tage verlängert worden, die 120 Tage-Laufzeit scheint vom Tisch zu sein. Für eine erneute Verlängerung über den 18. Mai hinaus fordert Russland Zugang zum SWIFT-System für seine Agrarbank und die Freigabe von eingefrorenem Vermögen russischer Agrarunternehmen. Präsident Putin erklärte gestern, dass für den Fall, dass das Abkommen nicht im Mai fortgesetzt wird, besonders bedürftige Staaten in Afrika aus Russland kostenlos mit Getreide versorgt werden würden. Mit der Ankündigung dürften die Spannungen im Getreidemarkt anhalten. Die russischen Exportpreise selbst sind im Wochenvergleich um 13 US-Dollar je Tonne auf 277 US-Dollar je Tonne gefallen. An der CBoT wurden die Kursverluste ein wenig von besseren Exportverladungen gestützt. So wurden in der vergangenen Woche 374.224 Tonnen Weizen verlanden, das ist 46 Prozent mehr als in der Vorwoche und 12 Prozent mehr als in der Vorjahresvergleichswoche. Vorbörslich zeigt sich an der eCBoT heute erneut eine negative Tendenz.
Quelle
VR AGRICULTURAL