Die Starkregenfälle im April in Argentinien verursachten Ernteverluste von vier bis sechs Mio. Tonnen bei den Sojabohnen; selbst wenn man die höher als erwartete Erträge in nicht betroffenen Regionen berücksichtigt. Das teilte gestern ein ortsansässiger Agrarmarktanalyst mit.
Seit Anfang April sind die Kurse der Sojaschrot-Futures am CBoT um 51 % gestiegen und notieren derzeit auf dem höchsten Niveau seit November 2014. Die Ernteschätzungen rangieren derzeit zwischen 52 und 56,5 Mio. Tonnen. In jedem Fall werden in Argentinien weniger Sojabohnen geerntet als im Vorjahr als 60,8 Mio. Tonnen zusammen kamen.
Aufgrund der besseren Erträge in den nicht betroffenen Bundesstaaten Buenos Aires und La Pampa, wird die nächste Schätzung der Regierung am heutigen Donnerstag wohl auf 56 Mio. Tonnen bleiben. In den Staaten Entre Rios, Cordoba und Santa Fe werden acht Mio. Tonnen Sojabohnen weniger geerntet. Dort sind bisher erst 70 % der Flächen abgeerntet, üblich sind zu diesem Termin 90%.
Der Terminkontrakt auf Sojaschrot am CBoT steigt heute auf das höchste Niveau vom 25. August 2015, hauptsächlich angetrieben durch Short-Abdeckungen und durch ein geringeres Angebot am Weltmarkt.
Argentinien ist weltweit der bedeutendste Versender von Sojaschrot, das als proteinreiches Viehfutter Einsatz findet und der drittgrößte Exporteur von Sojabohnen weltweit.
Da noch nicht alles geerntet ist, hängt die weitere Preisentwicklung davon ab, wie in den kommenden Wochen das Wetter in den immer noch zu nassen Krisenregionen wird.
Die Getreidebörse Rosario senkte in diesem Monat seine Ernteschätzung 2015/16 auf 55 Mio. Tonnen von vorher 59 Mio. Tonnen. 1,2 Mio. Hektar sind nach ihrer Einschätzung abzuschreiben und können gar nicht geerntet werden. Das USDA prognostizierte zuletzt eine Erntemenge von 56,5 Mio. Tonnen Sojabohnen für Argentinien.