Investoren setzen an der Börse wieder auf Schweine. Die Wetten der CME-Lean-Hog-Futures erreichten in diesen Tagen den höchsten Kurs seit zwei Jahren. Der Top-Verbraucher China ist gezwungen, sich am Weltmarkt einzudecken. Außerdem sind die Futterkosten in allen Fleisch produzierenden Ländern gestiegen.
Der Juli-Kontrakt auf magere Schweine am CME erreichte seine höchsten Kurse und auch die folgenden Fälligkeiten für Liefertermin im Sommer 2017 erklimmen neue Rekorde.
Schweinepreise in den USA steigen typischerweise in diesen Monaten weil die Produktion wegen hoher Sommertemperaturen sinkt, aber der aktuelle Preisanstieg überrascht die Marktbeobachter schon sehr. Es kommt eine Menge branchenfremdes Geld in den Schweinemarkt. Ob sich die Wette aus Preissteigerungen auszahlt, muss sich noch herausstellen, aber es riecht danach….
In China sind die Preise für Schweinefleisch in diesem Jahr bereits um 40 % gestiegen. Das Land hat die größte Schweinherde der Welt und das produzierte Fleisch gehört inzwischen für jeden Haushalt zur Grundversorgung. Um den hohen Bedarf sicher zu stellen, wurden bereits Reserven aus den staatlichen Tiefkühllägern aufgelöst. Außerdem sind die Importe aus den USA, Kanada, Deutschland und anderen Ländern rasant gestiegen. Für die USA war China letzte Woche der größte Importeur mit einer Menge von 7.100 Tonnen. Experten erwarten weitere Verkäufe in das Land, wo fünfmal so viele Schweine gehalten werden, wie in den USA. Jetzt könnte China sich zum größten Abnehmer für US-Schweine entwickeln und Japan zum ersten Mal seit 1989 von der Pool-Position verdrängen.
Steigende Kurse für Sojabohnen und Mais, die Hauptzutaten Futtermittel und geringere Schlachtgewichte in den Sommermonaten verringern das Schlachtschweineangebot in den kommenden Monaten.