Die Stimmung unter den europäischen Anbietern von Agrartechnik ist im August am Boden. Am schlimmsten ist es in Frankreich, bei den Briten hat sich die Stimmung zuletzt wieder etwas verbessert, nachdem die Entscheidung zum Brexit schon vor einigen Wochen eine sehr schlechte Nachfrage nach Agrartechnik verursachte.
Die Nachfrage nach Traktoren und Mähdreschern hängt sehr eng mit den Erlösen für Agrareurzeugnissen zusammen. Unternehmen wie Deere & Co. spüren jetzt die Folgen der niedrigen Preise für viele Agrarprodukte.
Die schlechte Getreideernte in Frankreich, dem eigentlich größten Weizenproduzenten der EU, wird den Bauern große Verluste bescheren und dürfte sich auch noch auf den Veredelungssektor durchschlagen. Eine Umfrage unter den Managern der Agrartechnikanbieter in neun EU-Ländern ließ den Stimmungsindex der Branche im letzten Monat auf ein Rekordtief auf 38 Punkte sinken. Im August stieg der Index zwar wieder auf 44 Punkte, aber die Befragung ergab, dass man in den kommenden sechs Monaten einen erneuten Rückgang der Auftragslage erwartet. In Frankreich ist es scheinbar am schlechtesten aber auch in Deutschland, Polen und Österreich bleibt die Stimmung schlecht. Die britischen Maschinenhersteller profitieren derzeit von dem schwachen britischen Pfund Sterling, das die Exporte sowohl von Getreide als auch von Maschinen begünstigt.
Die Hoffnung besteht jetzt, dass die Viehpreise steigen und dass die Milchpreise bald wieder aus dem Jammertal herauskommen. Nachhaltig niedrige Preise für Agrarprodukte wegen der Überproduktion nach dem Ende des Milchquotensystems zwang die EU dazu, notleidenden Farmern mit Subventionen unter die Arme zu greifen.