Das französische Agrarberatungsunternehmen Strategie Grains hat seine Prognose der EU –Weizenernte und der Weizenexporte aufgrund der desaströsen Ergebnisse in Frankreich auf ein 29-Jahres-Tief reduziert.
Die EU-Weichweizen-Produktion schätzt Strategie Grains auf 137,9 Mio. Tonnen. Die Prognose liegt damit um 7,7 Mio. Tonnen niedriger als die Prognose des Vormonats und 9% hinter dem Ergebnis des Vorjahres. Allein 7,5 Mio. Tonnen betreffen die Kürzungen der Ernten in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich, den 3 größten Weizenproduzenten in der EU. Ein Mangel an Sonnenstunden und häufige, immer wiederkehrende Niederschläge seit Beginn der Ernte werden als Gründe genannt.
In den westlichen EU-Ländern sind die Erträge enttäuschend, in Frankreich mit Rückgängen von 15-30% bei Weizen und Gerste desaströs.
Frankreichs Weizenernte wird aktuell auf 29,9 Mio. Tonnen (- 6,0 Mio. Tonnen) geschätzt. Die durchschnittlichen Erträge liegen bei 5,74 Tonnen/Hektar (Vormonat: 6,95 Tonnen/Hektar).
Im Gegensatz dazu erreichen die Erträge bei der Weizenernte in Spanien und Italien sehr gute Werte. Rekordergebnisse werden in Teilen von Zentral und Südosteuropa incl. Rumänien und Bulgarien erzielt.
66% des EU-Weichweizens erreicht Mahlweizen-Qualität, im vergangenen Jahr waren es 71%.
Die niedrigere EU Weizenproduktion und der Anstieg der Preise in den vergangenen Monaten veranlasst Strategie Grains dazu , die Prognose der Weichweizenexporte für die Saison 2016/17 um 4,3 Mio. Tonnen auf 24,7 Mio. Tonnen zu reduzieren.
Die Prognose der EU-Gerste-Produktion wurde um 1,5 Mio. Tonnen (zum Vormonat) auf 60,6 Mio. Tonnen reduziert. Hauptsächlich aufgrund kleinerer Ernten in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Dänemark.
Beim EU-Mais wurde die Prognose um 1,1 Mio. Tonnen auf 60,6 Mio. Tonnen wegen trockener Bedingungen in Rumänien, Bulgarien und Frankreich reduziert.