Das Agrarberatungsunternehmen Strategie Grains hat seine Prognose für die Weichweizenbestände in der Europäischen Union am Ende dieser Saison deutlich angehoben, da die geringere Inlandsnachfrage während der Coronavirus-Krise die verbesserten Exportaussichten überwog.
In dem monatlichen Bericht erhöhte das in Frankreich ansässige Unternehmen seine Prognose der EU-Weichweizenbestände zum Ende der Saison 2019/20 am 30. Juni von 12,5 Mio. Tonnen im März auf 13,7 Mio. Tonnen.
Die schwächere Nachfrage innerhalb der EU, einschließlich einer Abwärtskorrektur der Nachfrage in der Mühlenindustrie um 1,3 Mio. Tonnen, spiegelt die Kontaktsperren wider, um dem Coronavirus entgegenzuwirken, das insbesondere den Außer-Haus-Verzehr getroffen hat, so Strategie Grains.
Die sich verschlechternden Aussichten für Biokraftstoffe auf Pflanzenbasis aufgrund des Einbruchs der Kraftstoffnachfrage und der Ölpreise führten auch dazu, dass das Unternehmen den erwarteten Weizenverbrauch in Ethanol senkte.
Die Prognose der EU-Weichweizenexporte in dieser Saison wurde von 31,2 Mio. Tonnen im letzten Monat auf 32,4 Mio. Tonnen angehoben. Strategie Grains verwies auf die anhaltend lebhafte Nachfrage in Übersee und die begrenzte Störung der Handelsströme aufgrund der Coronavirus-Krise.
Die Belastung der Gesamtnachfrage dürfte sich in der nächsten Saison fortsetzen, wobei die Weichweizenbestände Ende 2020/21 trotz der Aussicht auf eine viel geringere EU-Ernte auf einem ähnlichen Niveau wie 2019/20 erwartet werden, so das Beratungsunternehmen.
Die Prognose für die Weichweizenproduktion in der EU im Jahr 2020/21 wurde um 1,7 Mio. Tonnen auf 135,0 Mio. t gesenkt, was einem Rückgang von fast 8% gegenüber dem Vorjahr entspricht, da die geschätzte Anbaufläche nach den schlechten Aussaatbedingungen in Nordwesteuropa weiter gekürzt wurde.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH
