Das Beratungsunternehmen Strategie Grains hat seine Nachfrageprognose für Weizen in der Europäischen Union 2021/22 drastisch gesenkt, da hohe Preise die Exporte erodieren und industrielle Verarbeiter dazu veranlassen, auf Mais umzusteigen.
In einem monatlichen Getreidebericht senke das Beratungsunternehmen seinen Ausblick für die EU-Ausfuhren von Weichweizen oder Weichweizen um 1,6 Mio. Tonnen auf 30,4 Mio. Tonnen.
Zusammen mit einer Kürzung des prognostizierten Weizeneinsatzes in der Tierfütterung zugunsten von Mais innerhalb der EU führt dies dazu, dass Strategie Grains seine Prognose für die EU-Weichweizenbestände zum Ende der Saison 2021/22 nächsten Juni um mehr als zwei Mio.Tonnen anhebt auf knapp über 12 Mio. Tonnen.
"Die Situation ist kurz davor zu kippen, insbesondere in Frankreich. Die Weizenpreise haben jetzt ein großes Rückgangspotenzial”.
Die europäischen Weizenpreise erreichten heute ein neues 14-Jahreshoch, da die starke internationale Nachfrage Besorgnis über die Verfügbarkeit in den Exportländern schürt.
Strategie Grains sagt jedoch, dass dem Weizenmarkt Faktoren fehlten, um weitere Preissteigerungen zu rechtfertigen, es sei denn, das aktuelle nasse Wetter in Australien verursachte erhebliche Ernteschäden oder Argentinien begrenzte die Exporte.
Die französischen Preise seien durch eine Änderung der Einfuhrbedingungen Algeriens, die russische Lieferungen begünstigt, weiter unter Druck geraten.
Die Wettbewerbsfähigkeit von Mais gegenüber Weizen und auch Gerste führte dazu, dass Strategie Grains seine Prognose für die Verwendung von Mais in der EU als Viehfutter um 1,5 Mio. Tonnen nach oben korrigierte.
Attraktive Preise und eine große EU-Ernte dürften auch zu einer starken Verwendung von Mais in Ethanol bei günstigen Margen für den Biokraftstoff führen, hieß es.
Die gestiegene Nachfrage veranlasste das Beratungsunternehmen, den Ausblick für die EU-Maisimporte 2021/22 um 1,1 Mio.
Für die Ernten im nächsten Jahr erwartet Strategie Grains derzeit, dass die Landwirte in der EU etwas weniger Weizen und Mais aussäen, aber die Gerstenfläche leicht erhöhen.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH