Das französische Beratungsunternehmen Strategie Grains senkt die Export Erwartungen der EU aus der Ernte 2015/16 deutlich. Die Wettbewerber aus der Schwarzmeer Region bilden insbesondere für den Top-Exporteuer der EU Frankreich eine starke Konkurrenz. In ihrem monatlichen Bericht schätzt Strategie Grains das Exportpotential der EU auf 28,6 Mio. Tonnen. Das sind 2,6 Mio. Tonnen weniger als in der vorherigen Schätzung.
Wie auch andere Analysten rechnet Strategie Grains damit, dass Russland seine Exportsteuer auf Weizenausfuhren ab Mitte Mai auf Null senken wird. Für Frankreich bedeutet das einen mengenmäßigen Umsatzverlust von 1,2 Mio. Tonnen p.a. Maßgeblich dafür seien veränderte Warenflüsse nach Ägypten. Außerdem dürfte Frankreich in Asien nicht mehr so wettbewerbsfähig sein, wie in diesem Jahr. Auch dort kommen die Schwarzmeeranrainer eher zum Zuge.
Die EU wird in diesem Wirtschaftsjahr, nach einer Rekordernte in 2014, auf die Rekordmenge von 32,2 Mio. Tonnen Weizenexporte kommen. Am Ende der kommenden Saison werden die Weizenbestände in der EU auf 17,5 Mio. Tonnen, also um 1,6 Mio. Tonnen größer sein, als in diesem Jahr. Ursächlich dafür sind der geringere Export und die höher geschätzte Ernte, die den um 1,8 Mio. Tonnen höheren Verbrauch an Futterweizen nicht kompensieren kann.