Die Weizenpreise in Chicago starteten gestern zu Handelsbeginn noch mit roten Vorzeichen aus dem langen Wochenende. Doch im Handelsverlauf gelang es den Kursen eine Trendwende hinzulegen und schlossen mit Gewinnen. Der März-Termin legte um 8 US-Cents auf 751,75 US-Cents/bu zu (255,90 Euro/t). Zum einen sorgten die guten Vorzeichen beim Mais und Soja auch beim Weizen für Unterstützung, zum anderen überraschten die wöchentlichen Exportverladungen, die durch das USDA veröffentlich wurden. So wurden in der Woche bis zum 12. Januar 320.434 Tonnen Weizen verladen. Das sind 53 Prozent mehr als in der letzten Woche. Präsident Putin teilte in einer Ansprache gestern mit, dass er die Lebensmittelreserve seines Landes stabil halten werde und dabei auch, wenn es erforderlich werden würde, die Ausfuhr von Agrargütern beschränken werde. Details nannte er nicht, sprach jedoch klar an, dass das Land trotz der guten Nachfrage seine Weizenbestände nicht komplett am Weltmarkt anbieten dürfe. Algerien hat am Weltmarkt ersten Berichten nach 500.000 bis 600.000 Tonnen Mahlweizen eingekauft, der Hauptteil soll ersten Spekulationen nach aus der Schwarzmeerregion kommen. Die Trendwende an der CBoT verhalf den europäischen Preisen nicht. Weizen an der Euronext/Matif verlor 0,75 Euro auf 286,75 Euro/t im Frontmonat März. Die europäischen Exporteure haben bis zum 15. Januar 17,67 Mio. Tonnen Weizen ausgeführt, Frankreich hat mit mehr als 7,5 Mio. Tonnen dabei den größten Anteil. Die Exportvolumen liegen aktuell rund 6 Prozent oberhalb des Vorjahresergebnis zu diesem Zeitpunkt. An den Kassamärkten bleiben die Preise indes unter Druck. Die Notierungen für Brot- und Futterweizen haben an allen Orten zuletzt weiter nachgegeben. Das Angebot ist weiterhin eher gering, bei Roggen und Triticale insbesondere in Westdeutschland kaum vorhanden.
Quelle
VR AGRICULTURAL